Türkis Mühle oder Türkismühle?

26 Nov

Selbst gegen Angstgegner «FV Türkismühle»
bleibt Thomas Müller vom «FC Bayern München» zu jeder Sekunde
konzentriert am Ball. Ein sehr gutes Zeichen!

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Es gibt im beschaulichen Saarland ein noch wesentlich beschaulicheres Örtchen namens «Türkismühle». Ob besagter Fleck irgendwo im saarländischen Bindegewebe tatsächlich beschaulich ist, vermögen wir nicht zu sagen, denn auf dem Zugweg von Mainz mit Reiseendziel Türkismühle steigen wir immer schon in Bad Kreuznach, Bad Vilbel, Bad Münster am Stein oder gar Paris aus. Schade eigentlich.

Allerdings hindert uns dieser Reiseplanungsmalus dennoch nicht, sich Gedanken über die tatsächliche Aussprache des hier gegenständlichen Ortsnamens zu machen: Türkis Mühle oder Türkismühle? Mit anderen Worten: Steht in Türkismühle eine türkisfarbene Mühle? Oder eine hölzerne Windmühle, deren Rotorblätter über und über mit Türkissteinen besetzt sind? Oder ist dort eine Mühle anzutreffen, die dem Türki gehört, oder früher gehörte; es sich also ganz genitivesk um Türkis Mühle handelt?

Die Lösung: «Türki» ist die Koseform von Theodor von und zu Rübsch-Lippe-Obersumpfbach, von genau jenem Theodor von und zu Rübsch-Lippe-Obersumpfbach der im Jahre 1648 bzw. 1634 Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein, Herzog von Friedland, kaiserlicher Kriegsrat und Kämmerer, Allerhöchster Obrist von Prag und ebensolcher Generalissimus Wallenstein ebenda höchstpersönlich eine Kurtisane in den Leib rammte, ihn anschließend durch das Fenster ins Freie bugsierte; und so auf Geheiß des Kaisers den dreißigjährigen Krieg beendete. Zum Dank erhielt der tapfere Türki eine original Bömische Dorfkornmühle mit Schnitzelgeschmack «aufdasz es ihm fürderhin kein Schlecht ergühen möge», so das Staatsoberhaupt in seiner Dankesfestschrift, die etwas später von Martin Luther King am 31. Oktober 1517 an das Hauptportal der Wittenberger Schloßkirche genagelt wurde, was vom damaligen Papst als Aufforderung zur Begehung außerehelichen Geschlechtsverkehrs interpretiert – und entsprechend geächtet wurde. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte.

Grundsätzlich aber lernen wir daraus, daß es sich immer lohnt, am Ball zu bleiben. Auch oder gerade in Türkismühle.

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Foto von FC Bayern München.

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