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Günter Wallraff: «Mein Leben als hackfleischeske Handgranate»

24 Apr

Günter Wallraff:
«Mein Leben als hackfleischeke Handgranate»
erschienen im btv Verlag
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Günter Wallraff, der Premiuminvestigativjournalist mit dem untrüglichen Riecher für das Brisante im Thema, mit dem glücklichen Händchen für den Skandal in der trächtigen Story, kam einst von ganz unten, nur um den steinigen Weg nach noch mehr ganz unten anzutreten: Sein Wirken als «getarnter BILD-Journalist», seine Aufräumarbeiten als «Ali, der Drecksarbeiter» und zuletzt als vermeintliches Hackfleischbällchen in der Großküche einer bekannten Schnellrestaurantkette. Immer recherchiert er unter Aufopferung seiner selbst, wertet er umsichtig die Faktenlage, deckt gnadenlos auf. Nicht umsonst nennt man ihn in Kennerkreisen den «Clint Eastwood der Gerechtigkeitspresse».

Auch die Geschwindigkeit, mit der er sich auf veränderte Arbeitsbedingungen einzustellen vermag, ist beeindruckend. Dies zeigt sich aktuell in der Corona-Krise besonders deutlich. Während sich seine Kollegen alle schön brav an die Auflagen zur verpflichtenden Heimarbeit halten, geht Günter Wallraff wie gewohnt andere Wege. Ordnungsgemäß mit verdeckten Atemwerkzeugen und Tauchermaske ausgestattet, plaziert er sich als vermeintliche «Hackfleischhandgranate» mitten auf dem Gehweg und wartet darauf, daß besonders vorbildlich Agierende in ihm das erkennen, was er tatsächlich zu sein vorgibt, nämlich ein mit Corona-Viren verseuchter Hackfleischklops, der nur so darauf wartet, von Besorgten wie ein Fußball vom Gehweg weggekickt zu werden. Und so landet er mal in einem Vorgarten, mal fliegt er durch das geöffnete Fenster im 3. Stock eines Wohnhauses und mal kommt er auf der Ladefläche eines vorbeifahrenden Pritschenwagens vorübergehend zu Ruhe – und tritt so seine Reise durchs Land an. Einmal am gewünschten Zielort angekommen explodiert er umgehend, zerlegt sein nächstes Umfeld fach- und sachgerecht in seine zahn- und zahllosen Einzelteile, die Totalkontamination mit «blutigem» Hackfleisch ist erwünschter «Nebeneffekt», das Wallraffsche Investigativprogramm läuft auf Hochtouren: Es riecht nach Verbrechen, Hygieneverstößen und menschlicher Umweltverschmutzung.

Der im btv-Verlag erschienene aktuelle Arbeitsnachweis Günter Wallraffs ist gespickt mit den Ergebnissen seiner neuesten Untersuchungen am offenen Herzen unserer Gesellschaft: sachlich, prägnant, ernüchternd, pikant, desillusionierend, liebenswert – und vielleicht auch ein bißchen zu stark gewürzt. Einige Leser berichten gar von einem nach frischem Rinderhack schmeckenden Buchumschlag. Kurzum: der ideale Lesestoff, um durch die verrückte Zeit zu kommen, und ohne daß einem das Gefühl vermittelt wird, den gesellschaftlichen Anschluß zu verlieren. 468 Seiten, broschiert, 24,99 €. Leseempfehlung!

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Kai Diekmanns jüngster Alptraum

18 Apr

Der BILD-Chefredakteur Kai Diekmann wurde gestern Nacht überraschend aus der Haft, quatsch, aus einer der Hauptstadt angemessenen Spielhölle heraus gekidnappt. Die Entführer fordern als Bedingung zur Freilassung des verhinderten Heldentenors, daß alle Bundestagsabgeordneten unter notarieller Aufsicht und im Rahmen einer von allen Fernsehsendern live zu übertragenden Bundestagssondersitzung jeweils und unisono eine Dose Hundefutter schmatzend zu verspeisen hätten. Im direkten Anschluß daran habe eine fruchtvolle Debatte über die nachhaltige Senkung der dramatischen Staatsschulden zu erfolgen. Was mit Diekmann passieren werde, wenn den Forderungen nicht nachgegeben würden, war bis zum Redaktionsschluß leider nicht in Erfahrung zu bringen.

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Skandal: «Silvana Koch-Mehrin soll auch bei ihrer Schwangerschaft abgeschrieben haben»

13 Apr

Doppelseite: STERN

Es ist ein übler Verdacht der Marke «Extraklasse»: Silvana Koch-Mehrin, die attraktive Europa-FDP-Frontfrau und derzeitige Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes mit der mageren Anwesenheitsbillanz, die ihre Parlamentskollegen auch gerne mal je nach Lust und Laune des einen oder anderen Bordellbesuchs bezichtigt, soll nicht nur bei ihrer Dissertation, sondern auch bei ihrer Schwangerschaft kräftig gefummelt bzw. geschummelt haben.

Das geht aus einer Versicherung an Eides Statt hervor, die die ehemalige EMMA-Chefredakteurin und derzeitige BILD-Gerichtsreporterin Alice Schwarzer gegenüber Meerschweinchenreport abgegeben hat. Darin führt die zwölffache Mutter von fünf Kinder wie folgt aus: «Ich habe ihr alles gezeigt. Auch wie man es machen muß, wenn man eigentlich keine Lust hat. Und diese Ziege hat mich noch nicht mal in ihrer DNS ordnungsgemäß zitiert. Wissenschaflich korrektes Kinderkriegen ist das nicht!»

Meerschweinchenreport sieht das ähnlich und ist gespannt, wie die Sache weitergeht.

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Judith Holofernes versus BILD

7 Mar

«Judith Beheading Holofernes» by Caravaggio

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Die Handlung ist kurz erzählt: Werbeagentur von BILD, Jung von Matt, wendet sich an «Wir sind Helden» und bietet an, in BILD-Kampagne mitzuwirken. Judith Holofernes veröffentlicht auf Wir-sind-Helden-Blog sowohl Anfragebrief als auch ihre Absage. Beides hier. Dieser Blogeintrag bringt innerhalb kürzester Zeit so viele Seitenaufrufe, daß der Server vorrübergehend zusammenbricht; er entwickelt höchst virale Qualitäten. Das wiederum veranlasst Alf Frommer, selbst 13 Jahre in der Werbung und zuletzt als Creative Director tätig gewesen, unter seiner Internetidentität «synthie_und_roma» auf jetzt.sueddeutsche.de ein fiktives Antwortschreiben der Werbeagentur Jung von Matt zu veröffentlichen. Auch diese Aktion ist ein voller Erfolg und wird ungeprüft sogar von Nachrichtendiensten wie beispielsweise kress.de offiziell übernommen, wie BildBlog in seinem unterhaltsamen Beitrag «Und Du gehst Rüssel an Schwanz hinterher» berichtet.

War das etwa schon alles? Nein, die BILD veröffentlicht nun ihrerseits und ungenehmigt im Rahmen einer bezahlten Anzeige in der taz die ausführliche Absage von Judith Holofernes und bedankt sich bei ihr artig für die «ehrliche und unentgeltliche Meinung.» Judith Holofernes wundert es in einem taz-Interview, daß sich das Blatt auf diese Anzeige eingelassen habe und antwortet auf die Frage, ob sie nun ihrerseits die BILD verklagen wolle, nachhaltig entspannt: «Es ist ein ziemlich lahmer Versuch (von BILD; Anm. der Red.), ein Rückspiel zu erzwingen, weil man aus der ersten Runde nicht besonders glorios hervorgegangen ist. Aber ich sehe nicht ein, warum ich mich drauf einlassen sollte, wenn ich schon geduscht habe und mit meinen Leuten singend im Bus sitze.» So antworten Sieger.

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Heftige Hüllen auf Retro Space

29 Jan

Es war alles andere als einfach, im «Flickr-Retro-Account» auf Bilder zu stoßen, bei deren Anblick sich auch der emotional gleichgeschaltete Mann von heute hinreichend diskriminiert fühlen darf, aber: Wer suchet, der findet!

Hallo Frau Schwarzer! Die beiden letzten Bilder, die sind für Sie! Machen Sie was draus! Setzen Sie sich und Ihren nimmermüden Kampfhennencharakter mal wieder tüchtig in Szene! Verspeisen Sie in der Öffentlichkeit und aus purem Protest ein Dioxinei. Oder schlagen Sie sich – frei nach Erich Kästner – mit einem Hammer die Fingernägel blau! Machen Sie, was Sie wollen, aber hören Sie um Himmelswillen auf, für die BILD zu schreiben. Ansonsten stüllten Sie sich weiter- und fürderhin mit Bibelhuhn Käßmann auf eine Stufe und die, die läßt sich doch mit Männern ein. Ist Ihnen noch gar nicht aufgefallen? Das dachten wir uns. Aber diese Bilder hier, die sind Ihnen aufgefallen? Aber natürlich.

Photos via: Retro Space Fotostream

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Das Nachtzugerlebnis

14 Dec

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Ich mache ja keinerlei Geheimnis aus meiner Unfähigkeit, einen sauber geführten Terminkalender zu unterhalten. Nein, ich empfinde es nicht mal ansatzweise als Schmach; ganz im Gegenteil: Insgeheim bin ich sogar etwas stolz auf besagtes Unvermögen. Außerdem stellte bereits Friedrich Dürrenmatt so schön und treffend fest: »Je genauer man plant, desto härter trifft einen das Schicksal«. Ihm zu huldigen, das sei mir stets ein übergeordnetes Anliegen.

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Auf einer geschäftlichen Reise nach München blieb ich mit meiner Pick-Up-Ente kurz vor München durch Getriebeschaden liegen, das heißt, ich schaffte es gerade so zur Rampe der Autonachtreisezugverladestation (übrigens ein Wort mit 31Buchstaben). Dort blieb das gute Stück bis zum Rückreiseantritt geparkt. Als es dann soweit war, begegnete mir auf dem Bahnsteig Richtung Köln – denn dort wollte mich der Erbauer meines herrlichen Vehikels am nächsten Tag mit seinem Hänger in Empfang nehmen – ein torkelnder Finsterling Marke besoffener Prolet entgegen, der sich, ich verfolgte neugierig die Stilistik seines Ganges, zu meinem großen Erstaunen und Entsetzen die kleine Leiter des Führerhauses ausgerechnet jener Lok hochhangelte, die meinen Zug durch die Nacht ziehen sollte. So bat ich einen Bahnmitarbeiter um eine spontane Unterredung, die mit jenem Satz endete, der mir einen bis dato unerreichten Einblick in das überaus entspannte Betriebsklima bei der DB gewährte, nämlich: »Ich kann mir nicht vorstellen, daß irgend jemand bei uns trinkt, jetzt so kurz nach Eschede!«

Der Nachtzug setzte sich in Bewegung und ich verständigte über Mobilfunk die Polizei. Irgendwo, so Höhe Ingolstadt, wurde der Zug außerplanmäßig gestoppt und zwei hilfsbereite Polizisten, Zivildienstleistenden gleichend, schleiften den Lokführer auf ihren Schultern gestützt zum bereitstehenden Krankenwagen. Eine viertel Stunde später notierten die Herren von der Polizei meine Personalien und eine Kurzaussage. Nach schätzungsweise einer weiteren Stunde kam dann ein neuer Lokführer des Weges. Beim Schlafwagenschaffner stieg ich im Ansehen, so daß er mich in ein Ersterklasseeinzelzimmerschlafwagenabteil (übrigens ein Wort mit 41 Buchstaben) umquartierte. Schön mit Holzvertäfelung und gebügeltem Leinenbettbezug und so. Das volle Gedeck!

Am nächsten Morgen erreichten wir mit entsprechend ordentlicher Verspätung eine Seitengleisanlage des Kölner Hauptbahnhofs. Einige Anschlußzüge waren schon weg oder wichtige Verabredungen verpaßt. Die Mitreisenden unterzogen mich einer kollektiven Ächtung, so als wollten sie sagen: »Danke, Du Idiot! Wegen Dir ist meine gesamte Tagesplanung obsolet geworden«. Die meisten von ihnen hätten obsolet ohnehin für den Markennamen einer nicht sonderlich raffiniert zubereiteten Obstsalatspeise gehalten. Nicht, daß diese abgehalfterten Existenzgeschädigten mir hätte schlabbernd um den Hals fallen müssen, denn es war nichts als purer Egosimus, der mein Handeln steuerte, aber ein paar zufriedene Gesichter hätte ich dann doch schon gerne gesehen.

Da ich mal wieder in meiner Geldnotphase steckte, sprang ich über meinen Schatten und setzte mich mit dem damaligen BILD-Chef in Verbindung und fabulierte so kryptisch wie möglich über den Vorfall. »Mein Honorar ist zweihundert!«,sprach ich selbstbewußt und er erwiderte »Kein Problem, zweihundert Mark sind für uns absolut kein Problem«. »Ich dachte mehr an Zweihunderttausend Mark« korrigierte ich ihn – ich hatte ja nicht die geringste Ahnung, was eine solche Geschichte wert sein könnte, worauf er antwortete: »Das ist viel zu viel. Kein Mensch bezahlt Ihnen so viel Geld!«

Aus meiner Sicht machte er mir einen hinreichend verlegenen Eindruck! Wir verblieben so, daß wir es uns beide überlegen würden. Ich spielte auf Zeit. Eigenartigerweise hörte ich nichts mehr aus Hamburg und am nächsten Tag war meine Geschichte im Überbruch auf Seite 1. Ein anderer Fahrgast hatte sich zwischenzeitlich ebenfalls bei der BILD-Zeitung gemeldet und alles suppenbrühwürfelwarm erzählt. Ich fühlte mich wie ein Verteidiger, der ganz allein und mit hängender Zunge den Ball über das Spielfeld gebracht hatte, doch letztlich von einem Mitspieler aus der eigenen Mannschaft im gegnerischen Strafraum mutwillig zu Fall gebracht wurde. Und das Schlimmste: Nur 0,8 Promille hatte der Lokführer laut Schlagzeile angeblich im Blut. Dieses mickrige Ergebnis empfand ich als die wahre Niederlage.

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»Möchten Sie Tee oder Kaffee zum Frühstück?« »Beides. Und beides bitte doppelt!« gab ich zur Antwort. »Croissants brauche ich keine, die hole ich mir gleich auf der Rue St. André Des Arts« fügte ich ergänzend hinzu. »Na dann viel Vergnügen«, sagte der Schlafwagenschaffner und händigte mir wieder meinen Reisepaß aus. Hatte ich das etwa alles nur geträumt?

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Vor drei Jahren veröffentlichten wir oben stehende Kurzerzählung leicht modifiziert als Podcast, gehostet von einfallsreich.tv. Nun unterliegen die Macher von einfallsreich.tv den gleichen genetischen Veränderungen wie wir es tun, was heißt, das alles im Fluß ist, manches sogar im Fuß, manches wiederum im Kopf; wer will von uns schon so genau sagen können, was am morgigen Tage alles auf dem Acker wächst. Mit anderen Worten: das Podcast gibt es derzeit nicht mehr, der Text jedoch ist geblieben. Ist das nicht eine schöne Bestandsaufnahme?

Ach ja, ein gelegentlicher Besuch von einfallsreich.tv lohnt sich nach wie vor.

Hitlers dritte Zähne – ein Drehbuch

8 Feb

Hitlers 2. Zähne mit Motiven des Führers. Kam daher sein starker Mundgeruch? Brauchte er deshalb Prothesen?

(Als Sprecher des Textes kann ich mir sehr gut die Erzählstimme
aus dem Film „Der Schuh des Manitu“ vorstellen).

Baustelle in Berlin. Es ist Nacht. Man sieht Stiefel, Arbeitskeidung für Bauarbeiter, Schaufeln und Spitzhacken. Mehrer Männer sind mit Grabungsarbeiten beschäftigt. Konform mit dem Sprechertext finden sie dann ein schmuddeliges Einmachglas. Sie wischen den Dreck vom Glas, um das Etikett freizulegen. Die Aufschrift in geschwungener Schreibschrift: Hitlers dritte Zähne.

Sprecher
An einem Ort, wo Blut und Boden einst regierte,
eine Schreckensherrschaft quasi über Nacht
sich etablierte und alles inspizierte, konfiszierte,
was die Tyrannen diskriminierte; an diesem Orte
fand neulich eine Bautruppeskorte,
versenkt in tiefer Erde und sorgsam eingemacht
ein Glas – so wie ich’s hier erwähne,
und als Inhalt: Hitlers dritte Zähne!

Schnitt. Es werden nun Restaurationsarbeiten an den Zähnen gezeigt, die man im Anschluß daran im Einmachglas in einer Vitrine präsentiert. Schließlich werden sie von dort entwendet. Auch hier gehen die Bilder synchron mit dem Text.

Sprecher
Eine Sensation war dieser Fund,
die Welt stand Kopf, die Berichte bunt:
Zunächst hat man die Zähne restauriert
und hinter Glas museal präsentiert,
doch dann ist es passiert –
irgendwie haben sie sich subtrahiert.

Schnitt. Wir befinden uns nun im „Hauptquartier“ der Neonazis. Zunächst CU auf das Einmachglas. Die Kamera zieht langsam auf und entfernt sich vom Glas, bis in der Totalen die gesamte Truppe, so vier bis fünf Mann, zu sehen ist. Sie sitzen in geheimnisvoller Atmosphäre um den Tisch herum, auf dem mittig das Einmachglas steht, in dem sich Hitlers dritte Zähne befinden und magisch leuchten. Die Szene sollte Spiritualität und Esotherik auf der Basis von „guter, deutscher Hausmannskost“ vermitteln. Das Einmachglas orakelt.

Sprecher
Dieser Diebstahl läßt sich leicht ertragen und benoten,
doch was soll ich sagen, hier seht Ihr die Idioten,
die die Zähne klauten, bevor sie sich verhauten,
weil sie einer Idee vertrauten, von der sie glaubten,
binnen nächster Tage wie von Sinnen an Stärke zu gewinnen:

Anführer
(klingt wie Hitler)
Nun, manch’ einer hält uns für verrückt,
doch heute ist ein großer Sieg geglückt!
An des Führers Zahnprothesen:
daran muß und wird die Welt genesen.
Diese Zähne sind der Grundstein unserer Pläne,
die wir früher zwar knapp verfehlten
und doch sind und bleiben wir die Auserwählten.
So wird die Geschichte von uns erneut,
fleißig in den Grenzen von 1939 fest vertäut
als Festakt wiedergekäut – und zwar in Bayreuth.

Sprecher
Das erfreut natürlich, hm, einerseits.
Andererseits: Worin liegt denn hier der Reiz,
daß diese Knatschis, diese Neo-Nazis
die Qualen der Reisekosten in den Osten
nicht zahlen läßt. Fest steht nur:
sie stehen vor einem gigantisch großen Test.
Während sie so überlegen, wen sie verwegen
als nächstes verprügeln und vertrimmen
dringen plötzlich bedeutungsvolle Stimmen
von innen durch das Glas:

Einmachglas
Ob in Gläsern, Bechern oder Tassen,
ich bin nur Euer Vermittler,
denn der, dem meine Zähne passen,
wird der neue Hitler!

Zunächst ist man etwas rat- und fassungslos, doch dann wechselt die Stimmung, man gibt sich kampfbereit und siegessicher.

Sprecher
Windungen schmoren in jedem Gehirne:
Der letzte Biß in eine Birne mit eigenen Zähnen?
Knabbern an den Fingernägeln,
um den Zahnverlust zu regeln?
Hahah: Der Chef springt auf, greift sich an die Hoden,
ringt mit sich und spricht gereift:

Chef
Es gibt verschiedene Methoden!
Zwar haben die Dritten arg gelitten:
Hier, sie sind schon stark zerschlissen…
Doch ab 5:45 Uhr wird zurückgebissen!
Es geht um die Erfüllung unseres Traums,
um die Erweiterung des Lebensraums im Osten…

Truppenmitglied
Und was wird das kosten?

Chef
Unterbrich mich nicht, Du Schwachmat,
denn andernfalls hast Du den Salat –
nur ohne Kopf, Du Tropf!
Es geht um die Idee, um diesen anspruchsvollen Posten,
dafür müssen wir, und niemand kann dies ernsthalftlich bestreiten,
noch vergießt er eine Träne, denn das ist der Trend,
unsere zweiten Zähne konsequent vermosten.

Sprecher
Wohlan, laßt sie bloß nicht rosten!
Er macht seins, und ich, ich mach’ meins..

Schnitt. Bilder illustrieren nun passend zur Erzählung – oder umgekehrt.

Sprecher
So ist Methode eins: Das kippende Erlebnis,
mit erstklassigem Ergebnis!
Will sagen: dem ersten geht es an den Kragen,
denn er will was ganz Spezielles wagen.
In diesem System nehme man aus besseren Tagen
eine Führerstatue mit ausgestrecktem Gruß
als Grundlage für diesen Zahn-weg-Blues.
Hitler, der so beigesteuerte, wird adrett und nett,
quergelegt auf das blankgescheuerte Parkett.
Und nun, mit vorbezeichnetem Elan,
nebst ungeheurlichem Schmiss,
wirft sich der erste in den ausgestreckten Arm
mitsamt seinem Gebiß. Das ist durchaus gewagt,
denn es ragt des Führers grußgestärkter Griffel zum Hinterkopf hinaus.
Mit anderen Worten: für den ersten ist das Spiel schon aus!

Schnitt. Fette Faust schlägt in einem Neonazigesicht ein. Wenn die Faust wieder aus dem Gesicht rausgezogen wird, ist es völllig blau.

Sprecher
Die zweite Version ist kurz gehalten,
sie legt die Gestalten straight in Falten,
und zwar so blau wie beim Kobaltspalten:
Méthode deux: visage bleu!

Schnitt. Schlafzimmerszene mit Nazipärchen. Sie bestreicht ihm die Zähne mit nutella und verklebt seine Lippen mit einem Hakenkreuz aus Leukoplast geformt. Dann löscht sie das Licht. Am nächsten Morgen entfernt sie ihm den Klebeverband, während er mit errigiertem Penis unter der Bettdecke auf dem Rücken liegend, sehnsüchtig auf seinen Zahnverlust wartet. Sie drückt ihm recht resolut mit dem Daumen die Zahnleiste durch seinen verschlossenen Mund ein.

Sprecher
Die dritte Variante ist mittlerweile stark verbreiten,
sie arbeitet mit der Überzuckerungskonstante,
eine Spezialität, die GröFaZ übermannte,
als er die Farbe braun entsandte,
denn nach diesem Wesen sollte die Welt weltweit genesen.

Schnitt. Gruppe von Neonazis in der Küche versammelt. Einer sitzt angebunden auf einem Stuhl in der Mitte des Raumes. Aus seinem Mund hängen mehrere Nylonschnüre, die von den anderen gemeinsam an einem Türgriff befestigt werden.

Sprecher
Methode 4 arbeitet mit der Küchentür:
Jeder Zahn mit Nylon fest umschlungen,
mit dem Griff verknotet, ein kurzer Treuesong gesungen:

Nazichor
Wir sind die Nibelungen…

Schnitt: Vier Särge, die Neonazis beinhalten, sind aufgebahrt. Aus einem Sarg ragt weiterhin die ausgestreckte Führerhand.

Sprecher
Und die Tür ward zugeschwungen.
Resultat: Aktion gelungen!
Keiner von den Knaben hat noch Fragen,
denn sie verhungern nun mit leerem Magen,
weil: die dritten Laß-das-Kau
sind letztlich nicht so paßgenau.
Einst ein Ort von bitterer Gefahr,
ist nun die Luft so rein, so klar,
und weil dies so geschah
verfiel man der Idee, ein Klischee daraus zu formen,
um den Naziabgang vorzunormen.
Weil der Nazi weltweit wohnt, wird der Zahnersatz betont
millionenfach geklont und so thront das Glas
in jedem Land auf unserer Erde und verschrotet nun die Nazi-Herde.
Kurzer Hand wird es promotet, von Promis und auch VIPs,
wie hier vom Papst, der Hitlers Dritte segnet,
weil er möchte, daß es Zähne regnet.

Papst (Pius XII)
Seid fruchtbar, auf daß Ihr Euch vermehret
und des Nazis Leben so erschweret.

Sprecher
Bald im Land und auf der Welt
ist man wieder friedlich eingestellt.
Gelegentlich hört man‘s hier und dort noch etwas Lästern,
doch prinzipiell ist das Thema jetzt von gestern!
So laßt uns beginnen mit diesen Plänen
unter Zuhilfenahme von Hitlers dritten Zähnen.

© by Hamlet Hamster; hamster&james h.n.c.

Der (fast) neue Copytest von Jung von Matt, oder: Wie werde ich so mir-nichts-dir-nichts ein karitativbezahlter Top-Creative-Director? Meerschweinchenreport greift allen Vertretern des talentierten Nachwuchses helfend unter die Arme – und zeigt wie’s geht!

6 Feb

Einen gewissenhaft ausgearbeiteten Copytest erkennt man an seiner sorgfältigen Untergliederung. Sie vermag es, sich harmonisch in jede noch so gewöhnliche Alltagssituation einzubetten, ohne dabei an ballaststoffreichen Aufmerksamkeitswerten einzubüßen. Ein gesunder Punktestand (Foto) war und ist schon immer die Grundlage für eine einzigartige Kreativlaufbahn gewesen. Es gibt viel zu tun. Packen wir’s an.

Dieser Blogbeitrag widmet sich folgenden Fragestellungen:
a) Ist Oliver Voss der Urheber des hier gegenständlichen Jung-von-Matt-Copytests?
b) Falls ja, leidet er an Sinn-und Grammatikschwächen?
c) Siehe Überschrift.

(Vorwort): Du kannst es nicht lassen und willst unbedingt in Deutschlands vermeintlicher Top-Werbeagentur Jung von Matt eine tragende Rolle spielen? Allerdings hast Du nicht die geringste Idee, wie Du das dank überdurchschnittlichen Talents bewerkstelligen sollst? Zudem hast Du Paul Ardens Buch „It’s not how good you are it’s how good you want to be“ gelesen und fühlst Dich seinem Sinnspruch „Talent takes you not as far as ambition“ unnachgiebig verpflichtet? Ja? Dann ist die Lektüre dieses Blogeintrags möglicherweise exakt Deine Chance, um im unschlagbaren „One-and-only-Modus“ zu punkten. Möglicherweise. Bevor jedoch gleich der Startschuß fällt, noch eine Information, die in ihrer Bedeutung nur mit denen der Jod-S-11-Körnchen im Bundeskanzlerinnenfutter „Trill” zu vergleichen ist: Der hier gegenständliche Copytest wurde von keinem geringeren als höchstwahrscheinlich Oliver Voss höchstpersönlich zusammengetextet. Wir werden schon bald sehen, ob er das nicht besser hätte bleiben lassen sollen. Doch eigentlich egal, denn bevor es losgeht, hat er noch ein paar nützliche Tips für uns: „Schizophren ist besser. Und: Gute Verdauung ist wichtig. Lösungen, die funktionieren, wie das Trojanische Pferd. Und so funktioniert nach unserem Verständnis auch die beste Werbung: Sie hat ein attraktives Äußeres und erfreut die Lebenspumpe, doch im Kern ist sie offensiv hohl. Es gibt keine Regeln, auf die man hören sollte.“ (Ok, das mit dem „hohl“ hat er leider nicht geschrieben, aber dafür den Rest erfreulicherweise schon.)

Dennoch gibt es sie, die Regeln, auf die man hören sollte: beispielsweise auf die des Sinns und die der Grammatik natürlich auch; und darauf, daß Sex seit eh und je gut verkauft. Oliver Voss führt uns nun durch einen spannungsgeladenen Agenturalltag bei Jung von Matt. Uns, beziehungsweise mir, schwitzen bereits die Hände…

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Bleistiftzeichnung von: Peli-Media

9.02 Uhr: Feine Wäsche von Mey sieht gut aus. Aber wie hört sie sich an?
Kaum hat man dich an deinen Platz gebracht, flattert auch schon die erste Aufgabe auf deinen Tisch. Unser Kunde Mey braucht einen Funkspot. Er darf aber nicht länger als 30 Sekunden werden. Der Claim lautet: „Mey fine bodywear“.

Ok, meine lieben Meerschweinchenreportleserinnen und meine lieben Meerschweinchenreportleser; equal goes it lose:

Bettszene. ER mit verliebter Stimme im Rapflow zu IHR:

„Du bist die Symphonie im Werke meines Herzens,
Die Geometrie der Töne kleiner Terzen.
Du bist wie der Monat, das Jahr und der Tag
Und irgendwie die Tonart, die sich in mir verbarg.
Du bist meine Stramme, mein kryptisches Gemäuer,
Und auch meine Flamme, mein olympisches Feuer.
Du bist wie die Wanne, in der ich schwimme:
Ich höre Dir zu, Du bist meine Stimme.“

SIE zu IHM (im TV-Spot zu ihrer Unterhose):
„Und DU bist die Lobby für meinen Bär:“

ER und SIE zusammen, lustvoll stöhnend:
„Mey fine bodywear!

Da sich der Firmenname MEY durch das Wortspiel mit dem englischen Wort my auf rein akustischer Ebene nicht selbstständig erklärt, ist noch ein klärender Abbinder gefragt.

Sprecher aus dem Off:
„Feine Körperbekleidung von Mey!

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Bleiben wir noch ein bißchen beim Bären und widmen uns nun verlangterweise Jung von Matts zweitem Kunden, der renommierten Schweizer Privatbank Julius Bär:


10.27 Uhr: Julius Bär lässt von sich lesen.
Julius Bär ist eine Schweizer Bank, die an die Kraft des Wortes glaubt. Daher kommen ihre Anzeigen immer ohne Bilder aus. Entwirf eine Textanzeige, die deutlich macht, dass sich die Bank Julius Bär mit Altersvorsorge bestens auskennt. Hier noch ein Beispiel, dass 27 Worte manchmal mehr sagen als 1.000 Bilder:


Vorstehender Entwurf sagt uns, daß Jung von Matt eine deutsche Werbeagentur ist, die an die Kraft des Wischiwaschis glaubt. Daher kommen ihre Anzeigen immer häufiger ohne Sinn und Verstand aus. Aufgabe: Entwirf eine Textanzeige, die Jung von Matt unmißverständlich verdeutlicht, um welche Art von Bank es sich bei Julius Bär eigentlich handelt, und daß 44 bzw. 33 Wörter oft mehr sagen als 27. Im Idealfall läßt sich aus ihr das Selbstverständnis nebst Bedürfniswelt der Julius-Bär-Kunden eindeutig ableiten:

Da wir ausschließlich Kunden akzeptieren, die über ein disponibles Vermögen von mindestens einer Million Schweizer Franken verfügen, ist das Thema ‚Altersvorsorge’ sowohl für uns als auch für unsere Kunden kein Thema. Julius Bär. Wenn Geld haben einfach schöner ist, als welches verdienen zu müssen.“

Oder, um im Duktus des gewünschten Haspa-Gehaspels zu bleiben: „Nach eingehender Prüfung moderner Archivierungsmittel haben wir uns für eine Verwaltungsmethode entschieden, die in ihrer Effizienz bisher ungeschlagen blieb: robuste Nummernkonten. Julius Bär. Wenn Geld haben schöner ist, als welches verdienen zu müssen.“

Geht das eigentlich noch etwas eleganter und kürzer? Natürlich geht das auch noch etwas eleganter und kürzer. So zum Beispiel:Sie geben uns Ihr Geld und wir schießen es für Sie auf den Mond. Julius Bär. Weil Sicherheit nunmal ihren Preis hat.“

Und das alles in nur 22 Wörtern. Weniger ist mal wieder mehr, mehr wie Meerschweinchenreport.

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10.59 Uhr: 90-160-90.
Während du über die Anzeige für Julius Bär nachdenkst, hast du plötzlich eine Idee für eine Apollo-Anzeige. Du erzählst deinem CD davon und er ist begeistert: „Sofort machen“. So weit, so erfreulich. Aber: Das Motiv zeigt eine leicht übergewichtige Frau. Da Apollo leider nicht viel Geld für diese Sonderidee übrig hat, brauchen wir eine Mitarbeiterin aus der Agentur, die für uns das Model gibt. Schreib eine E-Mail an alle Mitarbeiter von Jung von Matt, in der du nach einer etwas zu dicken Frau zwischen 25 und 35 suchst. Und merke: Eine ungewöhnliche Betreffzeile kann sogar Werber überzeugen.

Gib unserer Anzeige mehr Gewicht!

Du bist weiblich, zwischen 25 und 35 Jahre alt, und – das ist Bedingung – leicht übergewichtig, willst nicht nur auf unseren Anzeigenmotiven die zukünftig apollobrillentragende Welt über die Vorzüge Deiner Schokoladenseite informiert halten, sondern bist als selbstbewußte, flexible Pratikantin – Großzügigkeit ist das Denken unseres Handelns – ebenfalls für die nächsten vollen drei Monate an beruflicher Planungssicherheit interessiert? Ja? So bist Du genau die, nach der wir uns im Moment lechzend verzehren.

Bitte sofort (!) mit der Betreffzeile „BILD Dir Deine Meinung“ melden.

Viele Grüße
Marc Frostkopf

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12.19 Uhr: BILD bittet zu Tisch.
Gerade möchtest du mit ein paar Kollegen in der Mittagspause im Café um die Ecke etwas essen gehen, da steht plötzlich der Berater für die BILD-Zeitung in deinem Büro und braucht sehr schnell deine Hilfe. Gerade wurde nämlich bekannt, dass es in zwei Wochen in den USA Neuwahlen geben soll. Selbst die Amerikaner haben gemerkt, dass in Ohio doch nicht alles ganz legal abgelaufen ist. BILD wird natürlich darüber berichten und möchte die Serie „Amerika wählt schon wieder“ mit Plakaten bewerben. Der Haken: Die Plakate müssen heute Abend in den Druck gehen. Das Mittagessen muss also noch warten. Entwirf drei verschiedene Plakatmotive, die nur aus Headlines bestehen. Für ein Shooting ist heute leider keine Zeit mehr.

Was? Wegen drei lächerlicher BILD-Schlagzeilen das Mittagessen ausfallen lassen? BILD druckt doch ohnehin nur eine, und zwar diese:

Wie schmutzig ist das Weiße Haus wirklich?

Und so verkauft Ihr der Chefredaktion von BILD die Idee: „Deutschland ist DAS Land in Europa, in dem mit Abstand die meisten Putzmittel verkauft werden. Dadurch fühlen sich zig Millionen von ‚Damen des Hauses’ angesprochen und endlich auch mal verstanden. Und: Die Putzmittelindustrie wird BILD aus purer Dankbarkeit mit Anzeigen überhäufen!“

DREI-STERNE-UNTERTAN
HAMSTER! Es geht hier nicht um eine einzige Schlagzeile für die Zeitung, sondern um drei Titelzeilen für drei Plakatentwürfe! Kannst Du nicht lesen?

HAMLET HAMSTER
Doch, kann ich schon, aber hier greift eine der Regeln Oliver Vossens: Es gibt keine Regeln, auf die man hören sollte.

DREI-STERNE-UNTERTAN
Quatsch, Du kneifst.

HAMLET HAMSTER
Blödsinn, das Essen steht auf dem Tisch.

DREI-STERNE-UNTERTAN
Du kneifst.

HAMLET HAMSTER
Alles (Parmesan)käse.

DREI-STERNE-UNTERTAN
Du kneifst.

HAMLET HAMSTER
Ok, hör zu: Eine kriegst Du noch von mir und dann läßt Du mich in Ruhe meine Spaghetti essen, ja?

DREI-STERNE-UNTERTAN
Zum einen heißt es nicht „essen“ sondern „genießen“; und zum anderen sind es grundsätzlich „superleckere“ Spaghetti. Adjektive. Adjektive. Adjektive. Verstanden?

HAMLET HAMSTER
Du bist fristlos gefeuert!

Betrügt Bush in Wahrheit nur sich selbst?

DREI-STERNE-UNTERTAN
Das ist erbärmliches Waschwasser.

HAMLET HAMSTER
Du bist bereits gefeuert.

DREI-STERNE-UNTERTAN
Bittebittebitte, bloß das nicht. Was soll ich nur meiner Frau erzählen, wenn ich heute abend heimkomme? Wir haben drei Kinder zu ernähren. Siehst Du nicht, wie sanft und liebevoll ich mich untertänigst vor Deinen bekömmlichen Füßen im nahrhaften Staube wälze?

HAMLET HAMSTER
Und?

DREI-STERNE-UNTERTAN
Außerdem sitze ich auf einem Deiner Key-Accounts, wie Du weißt!

HAMLET HAMSTER
Ok, Du bist wieder eingestellt.

DREI-STERNE-UNTERTAN
Und?

HAMLET HAMSTER
Was und?

DREI-STERNE-UNTERTAN
Wir brauchen für Deine zweite Headline noch eine Erklärung.

HAMLET HAMSTER
Ach so, ja, hätte ich fast vergessen: Da BILD unter kontinuierlichem Auflagenschwund leidet, ist es für den Springer-Verlag zum Gebot der Stunde geworden, neue Zielgruppen für ihr megamentalleckeres Spitzenprodukt zu sensibilisieren. Am einfachsten geht das natürlich mit Vertreterinnen und Vertretern eines Zielgruppensegments, die dem Gedanken, ihr Gedankengut aus dem Fundus des gesund denkenden und handelnden Boulevardvolksempfindens zu speisen, durchaus aufgeschlossen gegenüber stehen.

DREI-STERNE-UNTERTAN
Aber die lesen doch schon BILD – oder sie tun es eben nicht.

HAMLET HAMSTER
Ich meine die von der anderen Seite. Ich meine die, die normalerweise die taz lesen.

DREI-STERNE-UNTERTAN
Spinnst Du?

HAMLET HAMSTER
Nicht zwingend. Oder lasse ER es mich soo erklären und hierfür den Grundmechanismus der Homöopathie heranziehen: Wir brauchen ein Referenzkonzentrat, aus dem wir später unsere Heilmixverdünnung fertigen. Will sagen: Wir benötigen eine ausgewiesene Ideologie-Ikone wie beispielsweise Horst Mahler. Der war früher ganz links und jetzt ist er ganz rechts. Wenn wir den verdünnen, seine Augenbrauen mit Bioschnittlauch optisch und geschmacklich etwas verfeinern, mit linksdrehender Milchsäure anreichern und schließlich in der BILD eine Kolumne über die Lieblingskochrezepte berühmter Despoten und Diktatoren mit Homestorytouch schreiben lassen, dann kann die taz einpacken. Aber das ist natürlich erst der zweite Schritt. Zuerst muß die BILD generell mehr menschliche Wärme verströmen. Deshalb die Headline: ‘Betrügt Bush in Wirklichkeit nur sich selbst?’ Erinnerst Du Dich noch an unsere beknackte Pseudogutmenschfranzösischlehrerin mit den typisch sorgenvollen CS-Gas-Furchen im Gesicht, die vor jeder Klassenarbeit immer quäkte: ‘Wer abschreibt, betrügt in Wirklichkeit nur sich selbst. Lieber eine ehrliche 5 als eine unehrliche 2’?

DREI-STERNE-UNTERTAN
Stimmt, die Tuss war ganz schön widerlich!

HAMLET HAMSTER
Genau, und das ist der Punkt: Das Widerliche wird dann menschlich, wenn es so tut, als würde es sich selbst kritisch hinterfragen und dadurch von anderen Widerlichen als menschlich empfunden und angesehen wird. In dieser Beziehung gibt es übrigens zwischen ganz links und ganz rechts keinen Unterschied. Und deshalb ist es mehr als vorstellbar, aus der BILD die bessere taz zu machen, ohne daß die bisherigen BILD-Stammleser etwas von dem Umschwung merken. Außerdem hat Kai Diekmann bereits Anteile an der taz-Genossenschaft erworben und ist damit Gesellschafter. Das ist ein klares strategisches Zeichen für eine neue inhaltliche Ausrichtung.

DREI-STERNE-UNTERTAN
Hört sich nach einer Win-Win-Situation an.

HAMLET HAMSTER
Ausgeschlossen ist das nicht. Und so frage ich Dich: Betrügt Bush in Wirklichkeit nur sich selbst?

DREI-STERNE-UNTERTAN
Das könnte natürlich sein.

HAMLET HAMSTER
Siehst Du!

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13.38 Uhr: Platz da!
Nach dem Schnellschuss für BILD hast du Lust auf ein paar Schnellschüsse am Agentur-Kicker. Doch der ist leider besetzt. Mit was für einem Spruch überzeugst du die beiden Kontakter, die ihn blockieren, dich sofort spielen zu lassen?

Habt Ihr beiden schon das Filmchen von Angela Merkel auf Youtube gesehen, wie sie in einer Talentshow mit ihren schweren Brüsten leere Bierdosen auf einem Tapeziertisch zertrümmert? Ist vor 10 Minuten reingestellt worden.

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14.51 Uhr: Let’s write.
Nach dem Kickern geht’s auch schon wieder weiter. Unser Kunde MINI braucht einen neuen TV-Spot. Er soll zum Claim „Let’s MINI“ passen und das Thema Fahrspaß auf eine neue und interessante Weise erzählen. Und er soll nicht länger als 20 Sekunden dauern.

Hey, da hab’ ich sogar direkt was Selbstgefertigtes auf Lager:

Aber ist das wirklich ein tauglicher MINI-Werbespot? Sieht so die ultimative Darstellung ultimativen Fahrspaßes aus? Oder ist das doch mehr die suggestiv unterschwellige Vorbereitung zur Begehung eines schweren Verkehrsunfalls? Man kann das ja immer nie so genau wissen. Jedenfalls nicht vorher. Und was soll das mit dem dritten Gang überhaupt aussagen? Der MINI hat doch mindestens fünf Gänge, wenn nicht gar sechs oder sieben. Fazit: nicht so toll.

Deshalb: Dynamischer Jungbanker liegt im Schlafgemach unter der Bettdecke und schädigt vorsätzlich sein Rückenmark: Er – Oh Gott! – betreibt eine unheimliche Selbstbefriedigung der dritten CO2-Problematik. (Szene wirkt subtil, dezent, beinahe zurückhaltend, obwohl durch das Aufundnieder der Bettdecke von expressiver Gestik zeugend, dadurch unzweideutig in ihrer Interpretationsmöglichkeit.) Über seinem Kopf schwebt eine weiße und vom Volumen her großzügig bemessene Denkcomicblase, in der sich ein nagelneues MINI-Cabrio gleichsam genüßlich um die eigene Achse dreht. Lustvolles Frauenstimmchen aus dem Off:

Wenn Du verwegen wieder wärst
und reges Vergehen soo begehrst,
wenn im Drehen Du mich fährst
und Du nach Wehen Dich verzehrst,
wenn Du die Feen so verehrst,
daß im Stehen Du mich mehrst,
dann wär’ – umhüllt und angefüllt
Dein Sein mit meinem Reiz,
doch, oh MINI: das bist Du ja bereits!

Unser Protagonist spritzt stöhnend ab, zieht zufrieden grinsend seine verklebten Autoschlüssel unter der Bettdecke hervor, macht erschöpft das Licht aus – und schläft ein.

Einblendung des Claims: Let’s MINI!

Wem das zu polarisierend sein sollte, der kann beide Lösungsansätze miteinander vermixen (ebenfalls was Selbstgemachtes):

Ode an den MINI

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15.14 Uhr: Prost!
Fanta ist durstig. Nach einem neuen Kino-Spot für die „Fanta Citrell“. Das ist die Sorte für Twentysomethings (20-29), besonderes Merkmal: Sie ist weniger süß als die normale Fanta. Das sollte die Auslösung des Spots am Ende sein. Du hast 30 Sekunden. (Achtung: Schreib kein Drehbuch, sondern skizziere die Idee in kurzen Sätzen. Dialoge bitte genau texten.)

Ok, let’s make it British and in 60 seconds, right? Schließlich sind wir im KINO-FORMAT unterwegs: Ein gutaussehender Twentysomething sitzt gefesselt auf einem Stuhl an einem Tisch in einem kargen Raum, der die typische Tristesse eines typischen KGB-Stasi-GESTAPO-or-whatever-Verhörraums ausstrahlt. Die Tür öffnet sich und eine ebenso typische Sadistentussi Marke Treblinka zwischen 55 und 65 im KZ-Aufseherinnen-Look betritt den Raum. Sie humpelt mit grimmigem und angsteinflößendem Gesichtsausdruck zum Tisch, setzt sich auf den Stuhl gegenüber unseres Twentysomethings, legt einen ihrer drei Unterarme demonstrativ auf die Tischplatte, krempelt sich von wolllüstigem Schweinegrunzen begleitet den Ärmel besagten Armes hoch, womit nun eine erstklassig zubereitete Schweinehaxe zum Vorschein kommt. Die KZ-Tussi befiehlt „Essen!“ und hält ihm ihren gut gebratenen und freundlich einladend dampfenden Schweinehaxenunterarm im Erscheinungsbild eines aufgespießten Spanferkels direkt unter die Nase. Der eingefrorene Gesichtsausdruck unseres sympathischen Twentysomethings zeugt von einer gewissen Leere. Schnitt.

Es läuft ein original Werbespot für die Kindermilchschnitte.

Schnitt zurück zu Fanta Citrell: Unsere KZ-Sadistin schält sich mit einem Fleischschaber ein paar gebratene Fleischstreifen von ihrem Unterarm, die jedoch leider unter den Tisch fallen, wo sie von einem gierig-gefräßigen Beagle schmatzend verschlungen werden. Dem Gesicht unseres sympathischen Twentysomethings ist ein ganz leichtes Grinsen zu entnehmen, er blickt unter den Tisch und fragt: „Tierversuch?” und ergänzt kommentierend: „Schöne Einzelleistung!“ Unserer Sadisten-Tussi gefriert das Lachen und so herrscht sie ihn an: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!“ Schnitt: Alice Schwarzer betritt nun die Folterkeller-Szene wie in einer Wissenschaftssendung, die aber eine Quizsendung ist und deren Name mit großen und unübersehbaren Buchstaben im Hintergrund zu vernehmen ist, nämlich: WAS WIRD GESCHEHEN? Besagte Folterkeller-Szene ist eingefroren und via Bluebox eingespiegelt. Alice Schwarzer referiert: „Meine lieben Zuschauerinnen und Zuschauer, ich heiße Sie mal wieder recht herzlich willkommen zu unserem kleinen Ratequiz WAS WIRD GESCHEHEN? Wird unser sympathischer Twentysomething a) vom Ernährungsangebot unserer nicht minder sympathischen Sadisten-Tussi partizipieren und in ihren knusprig-leckeren Spanferkelunterarm reinbeißen, oder wird b) unser sympathischer Twentysomething lieber verhungern wollen? Darüber sollten gerade Sie sich mal im Hinblick auf die unabwendbar erscheinende Klimakatastrophe so Ihre Gedanken machen!“ Dabei zieht Alice Schwarzer nun wie selbstverständlich eine Dose „Fanta Citrell“ aus der Jackentasche, öffnet sie, trinkt lustbetont und fährt fort: „Übrigens: Das ist die neue, erfrischende und prima durstlöschende ‘Fanta Citrell’. (Sie trinkt abermals) Nicht ganz so süß wie sonst, aber dafür reichhaltiger im Geschmack. Eben typisch ‘Fanta Citrell’!“

Schnitt: Es läuft ein Spot für „Xbox live“: Typ, der es eilig hat, schließt sich mit Pornoheft in einer Toilettenbox einer mehrparzelligen Schultoilette ein. Er reißt sich seine Hose förmlich vom Leib, so auch seine Unterhose, wirft sich auf den Toilettensitz, spreizt seine Beine und muß mittels Griff zwischen dieselbigen feststellen, daß seine Genitalien offensichtlich perdu sind. Hektisches Gekreische dringt aus seiner Kehle. Schnitt. Nun ist die mehrparzellige Schultoilette von außen zu sehen. Das Gekreische unseres Protagonisten geht unvermindert weiter. CLAIM: „Niemanden mehr zum Spielen? Xbox live!“

Schnitt zurück zu Fanta Citrell: Alice Schwarzer immer noch vor Folterkeller-Quizsendungshintergrund: „Na, haben Sie sich schon entschieden? Meine Entscheidung kennen Sie ja bereits: Fanta Citrell. Nicht ganz so süß wie sonst, aber dafür reichhaltiger im Geschmack. Fanta Citrell: Für ein erfolgreiches Leben gegen zu viel Zucker!“ Alice Schwarzer trinkt nochmals beherzt aus der Fanta-Citrell-Dose.

Wer bezweifelt, daß dieser Spot tatsächlich funktioniert, der hat noch nie etwas von der britischen Kommunikationswunderwaffenregel „Irritation ist die Basis der Verführung“ gehört.

 

Der Citrell-F-Bonus-Track

Dennoch mein allgemeiner Kritikpunkt: Der Markenname „Citrell F“ wäre um einiges besser als das seichte und viel zu unverbindliche „Fanta Citrell“. „Citrell F“ ließe sich zudem in Drageeform über Drogerien oder gar Apotheken verkaufen; verbunden mit wesentlich höheren Einnahmen, weil, ist doch klar: weniger ist mehr: mehr wie Meerschweinchenreport. Und so sähe die zugehörige Spotkombination aus:

Christiane F. sitzt entspannt und kerngesund aussehend (Paintboxer bestellen) auf der Rückbank eines fahrenden „Citroën DS 21 Pallas“, hält lebensbejahend eine Packung „Cirtell F“ in die Kamera und erklärt: „Citrell F – Flüssige Hausaufgaben in Drageeform aus Ihrer Drogerie oder Apotheke!“ Schnitt. Nun folgt eine Schwarzweißrückblende mit fixenden Kindern vom Bahnhof Zoo. Am besten Originalaufnahmen aus den späten 1970ern verwenden. Dazu Christiane F. aus dem Off: „Ich wäre froh gewesen, wenn es ‚Citrell F’ damals schon gegeben hätte!“ Schnitt. Nun ist sie wieder auf der Rückbank ihres Citroëns zu sehen. Sie kurbelt das Fenster herunter, hält kurz eine gebrauchte Fixerspritze in die Kamera und übergibt sie grinsend dem Fahrtwind. Ihr Kommentar dazu: „Naja, Sie wissen schon, was ich meine!“ Nun ihr Schlußgrinsen. Schnitt. Vogelperspektive: Ein optimistisch gestimmter „Citroën DS 21 Pallas” fährt auf einer Landstraße in einen malerischen Sonnenuntergang hinein. Packshot plus Christiane F.s Stimme aus dem Off: „Citrell F – und das Leben kann beginnen!“

Es folgt ein Werbespot für eine Lebensversicherung.

Nun sitzt Marcel Reich-Ranicki auf dem Rücksitz des „Citroën DS 21 Pallas“. Schöne, fröhliche, leichte und beschwingliche Lebensversicherungs- und Jogurtbewerbungsästhetik schwingt mit. MRR, voller Altersweisheit angefüllt, lächelnd in die Kamera: „Tja, hier hat eben noch die Christiane gesessen.“ Er greift nach unten in den Fußraum und zaubert ein Luftgewehr hervor. Dazu MRR: „Ich habe zwar kein Fixerspritzlein anzubieten, aber dafür diese wundervolle, leistungsorientierte Luftpumpe. Echte deutsche Wertarbeit!“ Er hält das Luftgewehr stolz in die Kamera. Wieder MRR: „Wollen wir doch mal sehen, was man damit so alles bewirken kann.“ Schnitt. Citroën hält an. Die Fenster senken sich. Die Kamera fokussiert nun an MRR vorbei in die Ferne, mitten hinein in eine Parkanlage. Kamera zoomt sich sehr schnell zwei Kreaturen heran, die eindeutig als Neonazi-Skinheads identifizierbar sind: Sie liegen auf der Wiese und dösen samt Kampfhund faul vor sich hin. MRR läd sein Luftgewehr mit einem Citrell-F-Dragee, legt auf den Hund an, schießt, trifft – der Kampfhund zerfleischt umgehend seine beiden Herrchen. MRR dreht sich grinsend in die Kamera und stellt schmunzelnd fest: „Hach ja, daß ich das noch mal erleben darf!“ Schnitt. Vogelperspektive: Ein optimistisch gestimmter „Citroën DS 21 Pallas“ fährt auf einer Landstraße in einen malerischen Sonnenuntergang hinein. Packshot plus MRRs Stimme aus dem Off: „Citrell F – und das Leben kann beginnen!“

Es folgt ein Werbespot für Kukident.

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16.57 Uhr: Bloß nicht abheben.
Obwohl es jetzt an den Flughafen geht. Denn: Sixt möchte gern eine neue Idee für Geschäftsreisende haben. Die Aussage: Bei uns gibt’s die günstigsten Mietwagen. Ob’s ein Plakat, ein Deckenhänger oder eine Jazztanz-Gruppe wird, bleibt dir überlassen.

Nun ist eine erstklassige Gelegenheit gekommen, der Kreativschmiede Jung von Matt zu zeigen, wie gut Du informiert bist. Zunächst nimmst Du Bezug auf ein JvM-Edelkreativschmuckstück der ganz besonderen Art. Du sagst: „Sie denken bei der Lösung dieser Aufgabe wahrscheinlich an etwas, das mehr in diese Richtung geht, nicht wahr?“


Du fährst fort: „Ja, gefällt mir mindestens genauso gut wie die Superkleber-Kampagne aus dem Hause der britischen Agentur FCO Univas Ltd., die im Jahre 1983 auf internationalem Parkett bemerkenswerten Anklang fand. Hier ist die Arbeit, die ich meine”:


Und nun beeilst Du Dich, folgendes flugs hinzuzufügen: „Damit will ich aber keineswegs sagen, daß ich das Adaptieren von Ideen für verwerflich halte, ganz im Gegenteil, denn schließlich ist die Luftgewehrszene mit Marcel Reich-Ranicki aus dem ‘Citrell-F-Spot’ dem Film ‘Trainspotting’ entliehen, woran Sie locker erkennen können, daß ich zu den uneingeschränkten Bewunderern Ihrer Arbeitsmethoden gehöre, aber dennoch habe ich in diesem Zusammenhang eine ganz andere Frage, nämlich diese: Wenn Sie wissen, daß ALDI seine Verkaufsflächen extra mit Holzregalen ausstattet, weil diese billiger aussehen als Stahlregale, obwohl besagte Holzregale in ihrer Herstellung um einiges teurer als Stahlregale sind, und dies nur, um den ALDI-Kunden zu suggerieren, daß in ihrem Interesse ALDI an jeder Ecke einspart, was nur einzusparen geht, warum glauben Sie dann, daß Sie die besonders preisgünstigen Angebote von SIXT mit einer besonders ersichtlich aufwendigen und somit recht teuren Deckeninstallation besonders gut und glaubwürdig bewerben können?“

Nach einer kleinen rhetorischen Pause unterbreitest Du Deinen Vorschlag. Weise darauf hin, daß er mit den Mitteln der entwaffnenden Offenheit arbeitet. Du sagst: „Während der Prozedur des Wartens und des automatisierten Gepäckausgebens dringt gebetsmühlenartig immer wieder dieser eine, nachfolgende, Text durch die Lautsprecher der Gepäckausgabehalle, der uns via einer hocherotischen Flüsterpiepsstimme georgeorwellesk in die Gehörgänge gedrückt wird: ‘Befindet sich Ihr Chef im Begriff, die Karre an die Wand zu fahren? Sie haben ihn höflich darauf aufmerksam gemacht? Und sind deshalb gerade geflogen? Säße Ihr Chef in einem Wagen von uns, so bezahlte alles die Versicherung – und danach führen Sie! Beispielsweise in den Urlaub. Und natürlich auch das Unternehmen. Letztlich können Sie es drehen und wenden wie Sie wollen: Sixt bietet Ihnen die beste und zugleich günstigste Lösung für Ihr berufliches Fortkommen.’ Psychodelisches ‘Uns prangt den Morgen zu verkünden’ als kurzer Pausenton zu hören. Glauben Sie mir, Herr Voss, wenn so ein geläuterter Nacktscannerpassagier sich das am Ende seiner unbequemen 16-Stunden-Reise so 20 bis 30 mal zwangsweise hatte zu Gemüte führen müssen, wird er nicht nur einen Wagen von SIXT mieten, nein, er wird ihn sogar verspeisen.“

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Die Website http://www.hanspaetsch.de macht Urlaub in Neverland. Mit einem Klick auf das Foto gelangt Ihr zum myspace-Profil. Mit einem gezielten Klick auf HIER läßt die das Foto vergrößern. Die Zusammenarbeit mit unser aller Märchenonkel Hans Paetsch an seinem Musikalbum gehörte für mich sicherlich zu den freudvollsten Momenten in meinem Leben. Nochmals vielen Dank an Thomas Rusch für die schönen Fotos.

17.36 Uhr: Märchenstunde.
Bevor du nach Hause kannst, noch eine kleine Aufgabe, die ausnahmsweise nichts mit Werbung zu tun hat. Du sollst eine Kurzgeschichte schreiben. Sie beginnt mit dem Satz: „Sie starrte mir direkt in die Augen.“ Und endet mit „Hasen sind doch immer noch der beste Freund des Menschen.“ Viel Spaß!

Sie starrte mir direkt in die Augen, als sie die obere Hälfte der Schädeldecke Oliver Vossens mit beiden Händen fest umklammert hielt. „Soll ich es wirklich tun?“ fragte mich Rebecca leicht zögernd. „Wir haben keine andere Wahl. Nur so können wir ihm nachhaltig helfen!“ verdeutlichte ich ihr den unumstößlichen Sachverhalt. Draußen wurde es langsam dunkel, in den vielen Fish ‘n Chips Buden bereitete man gerade routiniert freundlich panierte Fischfilets behutsam auf ein psychologisches Bad in ökologisch korrekt erhitzten Fritteusen vor, und wir vertrieben uns mit Lauten unvermeidbaren Kopfknochenschraubgeknirsches die Langeweile sowie einige Raben aus ihren Nestern in der einsam und tief im Schloßgarten majestätisch residierenden Linde. Ich beobachtete sie sehnsüchtigen Blickes, griff geistesabwesend nach einer gutgeladenen Schrotflinte und knallte die schwarzen Flugbestien ebenso geistesabwesend ab.

Grammatikzentrum

„Weißt Du, wo beim Menschen für gewöhnlich das Grammatikzentrum sitzt?“, so holte mich Rebecca zurück in die nach Zwiebelsuppe duftende Realität. „Normalerweise direkt zwischen den Augen, warum?“ fragte ich sie, einige Kochbücher nach möglichst schmackhaften Rabenrezepten durchforstend. „Naja, wenn ich mir diesen Copytest hier in Gänze durchlese, dann glaube ich, daß unser Spezialpatient außerdem erhebliche Probleme mit seinem Englisch- und Sinnzentrum haben dürfte: ‚Let’s write?’ Also, wenn mich nicht alles täuscht, dann müßte es ja wohl ‚Let’s copywrite!’ heißen, nicht wahr?“ Wo Rebecca Recht hatte, hatte sie recht. Was mich im Moment aber viel mehr zu interessieren begann, das war der dumpfe Hohlraumklang, der beim Schneiden seiner Fußnägel mittels einer formschönen und iF-Award-ausgezeichneten Schraubzwinge intensiv auf sich aufmerksam machte.

Trojanerpsychose

Eigentlich ein klarer Fall von ausgeprägter Trojanerpsychose, dachte ich mir und fragte leicht panisch: „Was machen wir jetzt bloß?“ Rebecca blieb ganz ruhig. Sie war ganz Herr der Situation und erwiderte – mich leicht tröstend – souverän: „Gar nicht mal so tragisch“ und fügte hinzu: „Da wird nur transparent, was längst hätte transparent werden müssen“. Vor diesem Hintergrund kamen wir überein, sein Antlitz mit Quark, Pferdeeingeweiden und Minihufeisen zu belegen und scheibchenweise auf dem nächsten Wochenmarkt zu verkaufen. Gesagt, getan bzw. versucht. Leider hatte der Wochenmarkt schon geschlossen, als wir mit Herrn Voss dort aufschlagen wollten. „Was machen wir denn jetzt mit ihm?“ fragte mich Rebecca etwas ratlos und so schlug ich ihr vor: „Entweder ins Wochenbett mit ihm, oder ihn in der Wochenpost per Inserat anpreisen. Hauptsache irgendwas mit Menschen und Woche. Vielleicht auch was mit der Wochenschau? Was meinst Du?“

Das Twentysomething-Ding

Hast Du schon mal was von Yeti, dem Eiswochenmenschen gehört?“ fragte mich Rebecca grinsend während sie Vossens Twentysomethingareal im äußeren Gehirnlappenkreisbereich mit wertvollen Zusatzinformationen stopfte, um nicht zu sagen: mästete. Vorwiegend bestand die mengenmäßig nicht näher definierbaren Datensätze aus der Grunderkenntnis, die besagt, daß ein 20-jähriger und ein 29-jähriger zwar unter mathematischen Gesichtspunkten zur seltsamen Gruppe der Twentysomethings zählen mag, aber inhaltlich nichts miteinander gemein haben. Der 20-jährige steht ganz am Anfang seines Lebensweges als Volljähriger. Gerade erst entdeckt er die Vorzüge der Neunklingennaßrasur; er schleppt sich und seinen Rucksack mehrere Monate über den Jakobsweg; er erobert die Welt, oder besser: das, was er dafür hält; er findet diese und jene Musik gut oder auch nicht so gut; er sucht nach Gleichgesinnten; er unterwirft sich einem oder entwickelt für die WG einen seltsamen Abwaschdienstplan; und er ertappt sich manchmal dabei, wie er insgeheim darüber sinniert, ob der Kelch des Älterwerdens eventuell an ihm vorüberziehen werde. Ein 29-jähriger jedoch trägt auf seinem Schirm normalerweise nur ein einziges, riesengroßes, ihn alles beherrschende Problem mit sich herum, und zwar: „Scheiße, noch ein paar Monate und dann bin ich 30. Dann ist meine schöne Jugend am Arsch. Das ist echte Scheiße, Mann!“ Wie man also auf die Idee kommen kann, diese beiden grundunterschiedlichen Alters- und Zielgruppenklassen grob fahrlässig unter dem Oberbegriff „Twentysomethings“ zusammenzufassen, das weiß der Himmel und sicherlich auch Oliver Voss zu erklären – wenn überhaupt.

Singular meets Plural

„Und dann noch das hier“, legte Rebecca nach: „‚Hasen sind der beste Freund des Menschen’. Tsst. Was soll das denn heißen? Meinem Verständnis folgend sind Hasen die besten Freunde des Menschen, oder der Hase ist der beste Freund des Menschen. Aber Singular und Plural miteinander zu verwechseln…tsstt…“ Ich klopfte prüfend mit meinem angewinkelten Zeigefinger gegen Herrn Vossens Stirnmitte und Rebecca reflektierte: „Dann wäre ja Herr Voss der personifizierte Kniefall vor der Mauer einer unbedingten Grundkreativität außerhalb des normativ-normalmenschlichen Wahrnehmungsvermögens, vorausgesetzt, daß alles mit rechten Dingen vor sich geht und diese kindergummibärchenlos spätestens um acht ins Bett geschickt werden?“ „Wenn Du das so sehen möchtest, dann siehe es bitte so, wobei: In der Werbung ist alles denkbar und möglich, und somit auch alles undenkbar und unmöglich“, gab ich leicht philosophisch angehaucht zu bedenken. Jetzt, da wir den vollen Einblick in seine Gehirnstruktur genossen, interessierten wir uns nur noch mäßig für diesen schweren Fall: „Gib mal das Hasenfell da rüber, ja?“ „Klar, hier!“ So polierten wir abwechselnd die Innenseite der Vossenschen Schädeldecke twentysomethinggerecht, füllten sie anschließend mit frischer Kuhmilch und stellten sie nicht nur zu den Schuhen vor die Tür sondern ebenfalls lakonisch fest: „Hasen sind doch immer noch der beste Freund des Menschen.“

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18.01 Uhr: Eines noch.
Wie Dir ja wahrscheinlich aufgefallen ist, fehlt diesem Copytest noch ein griffiger Titel. Wenn du noch so nett sein könntest … Danke.

Cover/links – Rückseite/rechts

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Und als Letztes: deine erste Absage.
Kaum bist du ein paar Wochen nach deinem Copytest bei uns eingestellt, befördern wir dich auch schon zum CD. Und geben dir direkt deine erste unangenehme Aufgabe. Ein junger, aufstrebender Texter hat sich bei dir beworben. Aber du musst ihm absagen, du hast keinen Bedarf. Mache aber bitte deutlich, dass es nicht an seiner eigenwilligen Frisur gelegen hat.

Sehr geehrter Herr Voss,

dank Ihrer signifikanten Unterschichtenfrisur kann ich Ihrem Wunsch, Ihnen trotz Ihres großartigen Talents ein weiterführendes Beschäftigungsverhältnis vorzuenthalten, mit großem Bedauern nicht entsprechen.Wie Sie wissen, ist gerade der Beruf des Werbetexters der Beruf der Quereinsteiger.

Vor diesem Hintergrund sehen wir uns am kommenden Montag um 10:00 Uhr in meinem Büro, um die Details Ihrer Arbeitsplatzbeschreibung einvernehmlich zu erörtern. Ich rate Ihnen dringend, pünktlich zu sein.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Hamlet Hamster

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Hast du Jung von Matt überzeugt?
Sei unbesorgt: Deine Ideen sind bei uns in den besten Händen.
Wir werden sie sehr ernsthaft studieren.
Und uns dann sofort bei dir melden.
Vielen Dank schon jetzt für deine Mühe.

Jung von Matt/Neckar
Brigitte Dingler
Eberhardstraße 69-71
70173 Stuttgart
Tel: +49/711/248984-0
Fax: +49/711/248984- 40

Sehr geehrte Brigitte Dingler, hiermit übersende ich Ihnen, stellvertretend für meine Leserinnen und Leser, die Unterlagen für meine Online-Bewerbung. Ich interessiere mich für die Position des Creative Directors. Eine Frage noch: Wer ist denn nun in Ihrem Hause für die Ausarbeitung des hier gegenständlichen Copytests verantwortlich? Über eine Antwort würde ich mich freuen! Mit freundlichen Grüßen Ihr Hamlet Hamster

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Apropos Copytest: Die mit Abstand schönste Frage, der ich je in einem Copytest begegnet bin, lautete sinngemäß: „Ein Dackel steht am Ufer eines Sees. Links und rechts des Sees verläuft eine unüberwindbare Mauer und schwimmen kann unser Dackel auch nicht. Frage: Wie kommt er dennoch hinüber?“ Eigentlich ist das nicht sonderlich schwer: Dackel einfangen, häuten, grillen, essen und anschließend mit einem gültigen Reisepaß Checkpoint Charlie passieren.

Diese Aufgabe war in einer früheren Ausgabe des Textertests der sympathischen und hinreichend lebensmittelfixierten Agentur Heye+Partner zu finden. Meine Antwort brachte mir zwar eine Einladung zum Essen mit dem damaligen geschäftsführenden CD ein, jedoch keine Anfrage, ob ich nicht Lust hätte, für ein Schnellrestaurant zu texten…

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Materialien zum erweiterten Diskurs

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Schlußgedanke

So, und sind wir endlich klüger?
Haben wir gelernt, zu wissen?
Oder sind wir nur wie Selbstbetrüger,
faulenzend im Kissen?

So mit Füssen an den Flossen
und Münzen in den Taschen?
So mit Hinkelsteingenossen
und Zaubertrank in Flaschen?

Haben wir gelernt, im Team zu operieren?
Oder einfach nur, Kaffee zu kochen?
Nur uns selbst zu inszenieren?
Oder Stechkarten zu lochen?

Tja, alles nicht ganz einfach,
so unter einem Dach und mit zwei Herzen.
Mit Aufgaben im Fach
und Fachverkauf mit Schmerzen.

Wo ist das Limit unseres Geistes?
Und wann zerbricht für uns die Schranke?
Stimmt es, daß jeder weit gereist ist?
Für heut’ sei dies mein Schlußgedanke.

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Besondere Leseeinladungen gehen an:

Bjoern Ognibeni, Bernd Röthlingshöfer, Werbeblogger, PR Blogger, agenturblog, Guerilla-Marketing Blog, marketing.blog.biz, Netzkobold, Nico Zorn, Blindtext-Blog, Ideenverteiler, BlissBlog, Brain Wash, Conceptbakery Blog, Connected Marketing, e-Mail Marketing Blog, gandke internet marketing blog,vm-people, viralmarketing.de, trnd.blog, KoljaHebenstreit, B2B Online-Marketing Blog, interview-blog, marktpraxis_blog, buenalog, off-the-record, Bewegungsmelder, Publicis Publishing, Netzbaron, Gehirnwäsche, Strategy&Design, Zeitraucher, Blogbar, to. wa., eicker. Wir sprechen online., Besserwerberblog, Iwo Randoja, Werbeblogger, Kreativrauschen, Fischmarkt, Heliumkiffer, Wildpark, Wörter Blog, Nino Worldwide, Riesenmaschine, Spreeblick, storryblogger, Sloganmaker, Themenblog, Performance Marketing & Online Marketing Blog, produki, gHOCH24, Selbst & Ständig, I Blog For Brands, Viral Marketing Blog, Gefahrgut, Das Textdepot, Blogpiloten, BlogAboutJob, Netzwertig, PR-Doktor. Das Kommunikationsblog., PR-Fundsachen, dieschnipseljagd.de*, PR-Kloster, Nerdcore, saftig & frisch, Kunden aus der Hölle, hungriger hirsch, Mehr Wert. Brainwash Webguerilla, Pickone Blog, Virales Allerlei, B2B-Online-Marketing-Blog, media-treff.de, Die Achse des Guten, Marketing-News-Blog, Werbegroup Blog, blog@NETPLANET, BlogDrauf, BLOG-O-RAMA, werbe blog, Blog Wissen, rheinformat, blog.tocki.de, Puhs Blog, Das Meinungsblog, HaiFive, BlogKade, martins privates blog, Media-Blog, KOOPTECH.

Liebe Leseeingeladenen,

eine Frage beschäftigt mich in letzter Zeit immer mehr: In welchem gesellschaftlichen Kontext wird zukünftig Werbung und Unternehmenskommunikation stehen; bzw. solllte sie stehen? Damit meine ich nicht, daß für jeden verkauften Bierkasten irgendwo ein Bäumchen gepflanzt wird. Oder etwas Vergleichbares. Ich meine etwas anderes: Vor Jahren ging es bei einem Job darum, einem Unternehmen, das gerne und immer wieder seinen Konsumenten Flügel verleiht, eine Maßnahme vorzustellen, mit der es weltweit dauerhaft ins Gespräch käme. Mein Vorschlag war es, jegliche Form von Sportsponsoring einzustellen und im Gegenzug einen Betrag von EURO 300.000.000,- zu Verfügung zu stellen. Der Verwendungszweck sollte mit der Aufforderung “Sagt uns, was wir damit machen sollen!” weltweit von jedem mitbestimmt werden, der hätte mitbestimmen wollen. Eben eine andere Form, Flügel zu verleihen. Aus der Umsetzung wurde bisher nichts.

Vielleicht war mein Approach ein Hauch zu enthusiastisch. Oder auch nur etwas vor seiner Zeit. Ich möchte einen Vergleich heranziehen. Nehmen wir den menschlichen Blutkreislauf. Alles im menschlichen Körper und somit der Mensch selbst ist abhängig von seiner geordneten und ungehinderten Zirkulation. Vergleichen wir das Blut mit unserem Geld. Und die Organe im Körper mit Unternehmen, Institutionen, öffentlichen Einrichtungen und Mitgliedern der menschlichen Gemeinschaft. Wir stellen fest, daß eine gewisse Portion an Grundgier gut bzw. lebensnotwendig ist. Aber auch: Das Erworbene muß wieder in den Blut- und Geldkreislauf zurückgeführt werden, damit es für alle Beteiligten weitergeht. Entwickelt jedoch zum Beispiel eines der Organe einen übergroßen Appetit und will zudem das Blut bzw. das Geld nicht wieder rausrücken, so bricht der gesamte Organismus zusammen.

Meiner Meinung nach ist es in der heutigen Zeit die vornehmliche Aufgabe von Kommunikationsspezialisten, ihre Klienten auf diese Zusammenhänge nachdrücklich hinzuweisen und sie bei der Erstellung ihrer Kommunikationskonzepte zu berücksichtigen. Das Prinzip lautet: Nächstenliebe ist die höchste und feinste Form von Egoismus.

Vor diesem Hintergrund erfolgte die harsche Kritik an der Du-bist-Deutschland-Kampagne völlig zurecht, da sie nicht nur oberflächlich, sondern komplett am Thema vorbei umgesetzt wurde. Allerdings, und auch das möchte ich der guten Vollständigkeit halber hier nicht unterschlagen, ist das Abfackeln des Autos von Holger Jung nicht nur genauso bescheuert, sondern um einiges bescheuerter. So haben auch die, die hierfür verantwortlich zeichnen, so rein nichts begriffen.

So sollten wie uns alle in der Tat fragen, welchen Beitrag wir zum Erhalt unserer Gesellschaft leisten können. Wie erklären wir es am besten den werbetreibenden Unternehmen, daß sie nicht so weiter machen können wie bisher?

Summa summarum gibt es viel zu tun und zu diskutieren; geordnet oder ungeordnet. Packen wir’s an. Oder auch nicht. Ganz wonach des jeweiligen Lesers Sinn stehen mag.

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit,
Euer Hamlet Hamster

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(Nachwort): Da versucht man, sich als leidenschaftlicher und überaus verantwortungsbewußter Blogger mit seiner Zielscheibe namens Oliver Voss schon aus Gründen der übergeordneten Fairness und Höflichkeit im Vorfeld dieser geplanten Veröffentlichung, sprich Anfang Dezember letzten Jahres, in Verbindung zu setzen, bleibt aber an seiner Sekretärin hängen, beantwortet ihre Frage, worum es denn ginge, entsprechend wahrheitsgemäß, wobei wohl auch mein Verdacht, daß meine Zielscheibe in ihrer Eigenschaft als Cheftexter und mutmaßlich Verantwortlicher für den hier gegenständlichen Copytest möglicherweise unübersehbare Probleme mit Grammatik und deutscher Rechtschreibung haben könnte, sich bedauerlicherweise entsprechend präsent durch die Blume nebst Zeilen in den Vordergrund drängelte; erwirkte dennoch ihr Versprechen, ihr Brötchenverteiler in Gestalt des Herrn Voss werde sich mit mir in Verbindung setzen, was jedoch nicht geschah, weil er ja seit über einem Jahr gar nicht mehr für Jung von Matt tätig ist, mir aber mal wieder keiner etwas gesagt hat, und muß nun dafür zusätzlich notieren, daß eben jener besagter Copytest, mit dem ich mir nachfolgend nun wirklich alle Mühe gegeben habe, aufzuzeigen, wie vorbildlich gute Werbung auszusehen hat, möglicherweise nicht ganz unhektisch von JvM ausgetauscht wurde. In diesem Kontext: Herzlichen Glückwunsch und frohes Neues Jahr!