Tag Archives: Sonntagsgedicht

Machetentango (*)

28 Apr

Machententango erster Klasse
Walzt sich über Schienenwirr:
Bube, Dame, …, doch vier Asse –
Der erste ohne Beißgeschirr
Murmelt voller Lebenssinn:
«Seht! Ich bin! Ja, noch ich bin!
Seht nur her: Mein Bundeskinn!
»

Machetentango zweiter Klasse
Wirkt in einer Fleischfabrik:
Schenkel, Hüfte, Hackfleischmasse –
On peut dire: «Oh là, très chique.»

Machententango – Bundestag:
Mango, Apfel, Hirnpürée:
Veganerfango «Hackehack»
Entspricht erneuertem Clichée,
Welches nun im Samtbidet
Auf leichte, seichte Reise geht:
Ein Naißehähnchen kräht.

Machetentango, weichgespült,
Erzählt im freundlichen Boudoir,
Der blauen Dame eisgekühlt:
«On fait froid, parce qu’on fait froid.»

Machetentango – Schlußpunktfreund,
Hochgeschossen: Stratosphäre.
Sonnen- und ozongebräunt
Schneidet sich der schwere Held
Mit einer kleinen Schere
Eingezäunt durchs Feine
Und eingezäunt durchs Leere.

Machetentango, schwereloser,
Tänzelt über Schienenwirr:
Er denkt an Alois Dimpfelmoser
Und auch noch an sein Beißgeschirr.

(*) Assoziationen während einer längeren Reise mit dem ICE quer durch die Republik.

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Sensibles Thema. Deshalb keine Kommentarmöglichkeit.
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Patientengedichte (1)

15 Jan

 

Ich möchte so gerne beim Schlafen essen,
Doch hab ich’s leider beim Schlafen vergessen.

 

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Neil Young: «… with a supermoon in my eye …»

16 Nov

«Supermoon» by Andreas Baier
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I was lyin’ in a burnt out basement

With a supermoon in my eye

I was hopin’ for a replacement

When the sun burst through the sky

There was a band playin’ in my head

And I felt like getting high

Thinkin’ about what a friend had said, I was hopin’ it was a lie

Thinkin’ about what a friend had said, I was hopin’ it was a lie

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Read more: After The Gold Rush
Glas eye manufactured by: Achim Hellbach

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Kommentarmöglichkeit deaktiviert.
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O Holy Stones!

6 Nov

Photo by our staff-photographer Andreas Baier
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O holy Stones, so strong and sweet:
Give me the strength as you were meat.
As you were power, seed and justice,
As you were fortune, faith and Pastis.
As you were gleaming in my soul,
As you were joining fish and bowl.
As you were secret, key and my account,
As you were you that I once found.
As you were hope and my solution,
As you were thoughtful brain pollution:
So sharp, so tough, so you, you, you:
O holy Stones – my faith in you!

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Comments disabled.
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Croissants D’Amour: «Je suis un poème»

3 Aug

«Croissants D’Amour» – flashlight painting by Andreas Baier
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Je suis un poème parce que je t’aime.
La lune est ma tribune, la lagune bleue
et je veux te dire que tu es mon plaisir.
Tu es la crème sur ma glace,
le système de mon future en masse,
le foie gras, voilà, les brunes
dans mon cendrier à Montparnasse,
les allées comme les Champs-Élysées
qui sont les traces de mes sentiments
et les pigments sur ma peinture de toi.

Tu es la place dans mon cœur et je suis sûr
que l’odeur de ta nature est la cure parfaite pour moi.
Ton intellect est direct comme celui d’un roi
mais trois fois plus. Ce soir je prends le bus
pour voir ta lumière pour la première fois.

Tu es le miroir de Juan Miró, un château de la Loire,
mon gâteau du soleil et très mignone, mon appareil
de téléphone qui me réveille et la Sorbonne dans ma tête.
Ce soir je prends une bicyclette
pour voir ta lumière pour la première fois.

Je crois que les mois d’été sont préparés
pour les jouir devant les cafés
des Grandes Halles de Paris
comme Jacques Tati ou Braque, compris?
Je suis un poème parce que je t’aime.

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Sensitive topic. Therefore comments off.
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Dictaphone

7 Feb

«Betty Noir» – from the series
«Typeface Paintings» by Andreas Baier
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You are the sound of my spring, the rain drops of my soul that make me sing, that I daily count, that make me swing, also the cream that tops my cake which stops the break of my internal hound, the words that are lifting my mind, the screw of my heart which makes me blind, the grapes, the fruits that I peel, the steel that gives me the strength like platinum cards over the length of the whole nine yards. You are the flower at the river and the cleaning power of my liver. You are the wind that blows through my hair, that I really need, so I feel the heat from my toe up to my collarbone

because you are my dictaphone.

You are my light and my mission, my obsession and passion, my fashion, my sight at the end of the tunnel. Each channel of my television presents me your landing on the moon. You are the tune that I daily play, the spoon that prevents me from starving, that makes me stay, sway, that makes me pray to silver and gold that I hold in my hand on the way to our promised land. You are the band of my heart, my friend and so smart, I blend you with art to upgrade the trend of the mentioned at last, my emotional pension and fast that I cast which hopefully lasts forever and I will never forget. I am blowing the horn to form the tone

because you are my dictaphone.

You are the rain in my dreams, my train in Spain, and it seems this claim beams us up to foreign planets where we bleach the past. You’re the one who refreshes the parts others cannot reach. The planets’ mothers will teach us all about the hook, the look and the book of rhyme and love in which we fly, so this is the time when doves will cry. You are the cook who cooks my soul, the book which books the bowl we’re swimming in so bright and clear – how I wish, how I wish you were here. You are my pancake; my short bred that give me the power like a landlord under the shower. I am blowing the horn to form the tone

because you are my dictaphone.

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Sensitive topic. Therefore comments off.
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Traducir: «La magia de las estrellas en el cielo y la luna que llenan la noche de luz, como quisiera estos ahorita contigo aquí para disfrutar!»

13 Oct

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Digital Painting by Andreas Baier

Die Magie der Sterne im Himmel und die des Mondes, welche die Nacht mit ihrem Licht erfüllen: Ich wünsche mir, daß ich sie jetzt mit Dir hier genießen könnte!

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Religiöses Thema. Deshalb keine Kommentarmöglichkeit.
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Tatendrangprogramm – Seit 23 Jahren

3 Oct

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Andreas Baier: «Banana Armada»

Alle brechen ihren Weg mit eiserner Stange; sie sprechen vom Beleg des Wartens ohne Überschwang mit heiserer Wange; vom Steg, von dem er im Wahn sprang mit heißer Zahnspange: Es geht schon lange ums Tatendrangprogramme, gezeugt vom Sturme und vom Drange: So zwange er sich den Bratenhang entlange – ins Tal; weil sein Tatendrangprogramme es ihm befahl. Schal des langen Wartens der Kämpfer: Oblaten wrang van Damme: ein religiöser Dämpfer ohne Markendrangbelang. In Interlaken rang ein mit sich und nach Luft, sang ein im Einklang mit sich und dem Duft der puren Naturen ein Kamm: «Nur die Harten fang’ das Lamm!» – auf vollen Touren seine Singsangwange, supported by and durch, na klar, sein Tatendrangprogramme, das dem Lurch den Weg aufzeigt – und sich anschließend verneigt.

Es geigt eines Gugelhupfstoßers Krapfen bleich, es erklang ein großer Zapfenstreich im schneeweißreichen Reich, durch das wir stapfen und vorstehend Genanntes mapfen beziehungsweise leise mampfen, unter Gähnen mit unseren Zähnen langsam zerstampfen wir die Torten; mit anderen Worten sei nach Belieben der Terminus «Großer Zapfenstreich» mit «Harkenklang mit Drang» beschrieben. Ist dieses Tatendrangprogramm durchtrieben? Warum erklang das Milkana-Quarken klamm? Hat Silvana Koch-Mehrin doch noch abgeschrieben? Ist es von Belang? Und das Tatendrangprogramm in Vietnam? Ist es nicht wie Parkendrang in Hamm? Oder wie ein Lakenfang geschreddert, in dem sich im Traum ein Baumstamm im Schlamm verheddert? Warum wettert Wickert weiter wilde wedelnd? Wirkt das milde Tatendrangprogramm von heiter bis veredelnd?

Materialien zum erweiterten Wiedervereinigungsdiskurs.
Bildnachweis: Banana Armada.

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Sensibles Thema. Deshalb keine Kommentarmöglichkeit.
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Reisgesicht

4 Jul

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So schlafend schön am Frühstückstische
Begieße ich Dein Reisgesicht.
Ein Teller als bequeme Pritsche:
Ketchup sei Dein Gleichgewicht.

Unter Deiner zarten Omelettedecke
Schläft’s sich feiner als im Garten.
Doch wart’ bis ich die Zähne blecke,
Dann hast Du leider schlechte Karten.

Was ist, wenn ich Dich Bärchen wecke?
Im Angesicht dies’ Schweißgedicht’
Bringe ich Dich um die Ecke –
Und genieße dann Dein Reisgesicht.

Beim Essen heißt es «Fleiß ist Pflicht»:
Wie früher in der Komm-Nett-Ecke.
So verzehre ich Dein Reisgesicht
Mitsamt der zarten Omelettedecke.

Später dann beim Konfi-Meeting:
In meinen Magenwänden
Kriechst Du hoch zum «Second-Eating»:
Willst die Story doch noch wenden.

Du rülpst und röhrst und sagst nur: «Knut!»
Und sprichst genervt vom Klimawandel.
Doch ich weiß, was Dir gut tut –
So akzeptierst Du meinen Handel:

Kälte ist der Menschheit Feind,
Es muß heißen: «Heiß in Sicht!»
Kein Frieren, Hungern – niemand weint:
Nicht mal Du, mein Reisgesicht.

Alles fließt, ist in Bewegung,
Alles kaut – und auch verdaut.
«Klimawandel» heißt «Erregung»
für den, der an den Nägeln kaut.

Beim Knabbern heißt es «Fleiß ist Pflicht»:
Wie früher in der Komm-Nett-Ecke.
So erschlabber’ ich Dein Reisgesicht
Mitsamt der zarten Omelettedecke.

Doch warum ist man auf Eis erpicht?
Schmeckt es hehr? So sag’ ich: «Grüß es!»
Und zu Dir, mein sweetes Reisgesicht:
«Träum was Süßes!»

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Sensibles Thema. Deshalb keine Kommentarmöglichkeit.
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Let The Sun Shine In!

4 Jun

So laßet uns nehmen ein Bad in feiner Sonne,
Denn niemand weiß, wie lange es noch währt.
Es steht gefüllt auch eine Regentonne,
Die rege sich und stetiglich vermehrt.

Nun machet und sorget, daß der Schwur er mag gelingen.
Draußen am Horne zwitschert schon das Wetter.
Freudvoll gefüllte Brüste, sie singen und sie schwingen:
«Just let’s make the things only better!»

Es ist ein Beben und Raufen, ein Springen und Wandern,
Jeder Schritt und jedes Atmen ist Gewinn.
Von Lautern bis nach Flandern:
«Let the sun shine in!»

Gestern noch ermattet sowie ergraut geplättet:
«Sieh! Die Sonne! Da! Spendet sie von Dauer nun das Licht?
Hat sie nachhaltig uns nun gerettet?
»
We should simply make it better: our Wetterbericht…

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Sensibles Thema. Deshalb keine Kommentarmöglichkeit.
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Bruder H. und Schwester G.

26 May

Kinderchor:
(passend zur bekannten Volksweise)
Hallo, Ihr Lieben, nun ist es Märchenzeit,
Heut‘ gibt es Kuchen und ein wenig Streit.
Den Hänsel und die Gretel hört Ihr gleich rap-end,
Freut Euch des Lebens, es gibt ein Happy-End.

Märchenonkel:
Na, Bruder H. und Schwester G., alles klar, alles O.K.?

Bruder H. + Schwester G.:
Klar, Onkel H.

Märchenonkel:
Ist es wahr, was Euch geschah?

Schwester G.:
Es war wahr, Onkel H., als es klar war, daß die Hexe gar war, heiß wie Lava war der Ofen, in den ich sie steckte, sie jäh in ihm verreckte, das war das was ich bezweckte, sie mit der Leichtigkeit von WASA niederstreckte.

Bruder H.:
Schwester G. ich entdeckte den Trick, den Dreh, mit dem ich sie krass neckte, erschreckte, eine Knochenkollekte ich ancheckte, träge Knochensplitter durch ihre Gitterstäbe steckte, reckte, die Frist, mich zu kochen, so um Wochen streckte, das schmeckte der Hexe wahrlich nicht…

Schwester G.:
So löschte ich ihr Licht mit diesem Gedicht:
Walle, walle, Manche Schwade,
daß zum Feuerbade Knochen knistern
und Benzin im freien Falle
möge fließen aus Kanistern.

Kinderchor:
Hänsel und Gretel, die hatten ein Problem:
Und beide fanden das wirklich nicht bequem.
Die Hexe wollt‘ ihn mästen, sie stand auf Hänsel-Klein.
Doch vor den Gästen wollt‘ er kein Schnitzel sein.

Märchenonkel:
Meinen Flow habt Ihr gehört.
Doch hat mich Eurer sehr betört!

Bruder H.:
Verstört, betrübt hab‘ ich den Groove geübt. Der Feind saß uns im Nacken, ich lernte die Worte in Reime zu verpacken. Es war ein Muß diese Nuß zu knacken. Im Knast war diese Hast meine Last.

Schwester G.:
Ham‘ Reime geschrieben und Reime verpraßt, die wir zuvor erprobten. Nach Belieben andere verfaßt, mit Leukoplast verleimt, die wir lobten, innerlich in unsren Herzen tobten, das hat uns vereint.

Bruder H.:
Es scheint, daß beim Schwitzen, Zeitabsitzen, Silben wie Diamanten aufblitzen, die geschüttelt und gerührt konstantengleich und edel stetig durch den Schädel flitzen.

Märchenonkel:
So lerntet Ihr das Bleistiftspitzen.

Bruder H. + Schwester G.:
Sie haben uns geführt, den Weg ins Licht gewiesen!

Märchenonkel:
Ja, das ist bewiesen!

Schwester G.:
Einen guten Rap kannst Du nicht kaufen oder leasen, laß‘ den Flow nur laufen, in Flächen fließen, gleich den Bächen bunter Alpenwiesen…

Märchenonkel:
Mir will scheinen, im Reimen seid Ihr Riesen!

Kinderchor:
Hänsel und Gretel, sie dichten seitdem nur,
Ob in der Wanne oder in Waldes Flur.
Erst war’n sie ganz unten, dann kamen sie groß raus,
Was soll’n wir sagen, jetzt ist die Story aus.

Märchenonkel:
Und sie gehen froh nach Haus‘.

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Sensibles Thema. Deshalb keine Kommentarmöglichkeit.
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Winnetou und Old Shatterhand

9 May

Durch die Steppe der Prärie ritt Il Tschi und stolz auf seinem Rücken Winnetou – auf dem Weg zum Blumenpflücken. Er hatte Schwierigkeiten, sich zu bücken, doch tat er dies aus freien Stücken, er wollte seine Squaw beglücken. Nur wußte er nicht wie, denn Ribanna stand auf Ikebana und diese Kunst verstand er nie. So lieh er sich die Hand von Meister Schmetter, schon netter er das Sträußchen band beziehungsweise steckte. Doch erweckte das nicht mehr die Schöne, sie war bereits im Jenseits – im Reiche Manitus. So verzichtete er auf seine Söhne, bedichtete zum Ausgleich diese Töne. Als letzter Gruß kommt hier der Steppenblues…

Dadidadidadi…

Heiße Apachen spielten «Weiße klatschen». Ich schwöre: Generell war’n im Westen sie die besten Friseure: Halb rasant, charmant, halb grausend, ohne Pardon aufbrausend, im Salon «Scalp 2000» ging alles schnell. Noch immer höre ich die Chöre der Bleichgesichttenöre, die gleich einer Röhre sangen: «Mit gehangen, mit gefangen». Das war’n die Lieder, die immer wieder erklangen: Sie durchdrangen Euer Mark stark. Karg der Steppenpark, in dem all dies geschah – und hier die Melodie, die sich so lang in der Prärie verbarg…

Dadidadidadi…

Von großem Nutzen war dem Schwerenöter mit dem Bärentöter der Henry-Stutzen, im Dutzend ging er damit Schurken putzen, doch ward er röter als vorgesehen: Seine Rose N-Tscho-Tschi wollte ihre Wehen, eine Strampelhose nähen. Das mag verstehen wer will. Leider stand vor Schmerz ihr Herz bald still. Das war der Brauch, das war’n die Pleiten, so pfiff der Geist von N-Tscho-Tschi ihr Lieblingsriff über die Weiten der Prärie…

Dadidadidadi…

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Sensibles Thema. Deshalb keine Kommentarmöglichkeit.
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A Way To Success In Winter’s Time

21 Dec

mono-teapot «ellipse», designed by Tassilo von Grolman

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When winter’s hazy moments of care and hood
Let us walk fairly and squarely barefoot.
When riders on the storm are not only good
But more than just perfect – it’s understood.
When milky and gleaming and shiny snow flakes,
Combined with luck – let us grow cakes.
When years have come with truthful ends,
You’re drinking tea with your best friends:

The bravest of all, of harvest and moon, and also these men
Have thickened the boom. They now know they can
Be the great part – they wanted to be for ages!
The tea’s best secret is turning its leaves into pages
On which, as it seems, brooms have no places.
But drinking the tea to support all the races
Enlightens the spirits of masterminds’ spaces
In order to stretch their well-deserved wages.

Oh tea, you and your tree, you’ve got to be native:
A necessity to keep me creative, to keep me alive,
To bounding the sheep to their state to be stative,
To reap Meryl Streep – and call her my wife.
Oh tea, where the bell, shall this all end?
I’m already sent to your promised land.
Do you understand? Understand without stitches?
‘Cause «Fortune» ‘s the mother of concrete bridges.

***

Spontaneously written by our copywriter-in-chief Hamlet Hamster himself after enjoying to have watched the great teapot’s design by no one less than Tassilo von Grolman for hours – and also observing its candlelight that was waving for the same amount of time softly, gently and smoothly in the wind; a wind which was digging its small and mostly fragile way through a so-called closed window.

The magic teapot «ellipse» manufactured by mono and designed by Tassilo von Grolman can be purchased here. It makes you feel, as just proven, highly creative, turns any Christmas party into a very special event and separates – most importantly – the best from the good. So, all you need to do is to decide which sort of quality you might like to see represented by yourself.

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Sensitive topic. Therefore comments off.
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Der Nußknacker

16 Dec

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*

Seht, die erste Kerze glimmt und brennt,
Es riecht nach Zimt, es ist Advent.
Überschwemmt wird nun die Welt mit Plätzchen
Und mit Kuchen. Eure bunten Lätzchen
Sollt Ihr deshalb suchen. Ihr könnt riechen, wie es duftet,
Ihr könnt hören, wie der Knacker im Kerzenscheingeflacker wacker schuftet.
Mund auf, Nuß rein und Mund dann wieder zu,
So spaltet er die Nuß im Nu.

Wir knacken die Nuß zur Weihnachtszeit,
Wir backen so gern zur Weihnachtszeit.
Knacke, knacke Nüsse knacken,
Backe, backe Kuchen backen
Und dann haben wir entdeckt,
Daß es richtig schmeckt.

Mama ist emsig wie die Bine und versenkt – 1,2,3 –
Kuchenbrei samt Nüsselein in ihrer Rührmaschine.
Sie waltet und schaltet wie sie will,
Auf Stufe 10 steht nichts mehr still.
Die Nüsse könnt Ihr schwimmen seh’n
Und wie sie ihre Kreise dreh’n.
Sie fühl’n sich fein und rein
Und machen ihren Taucherschein.
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Nuß, hier darf ich’s sein!

Wir knacken die Nuß zur Weihnachtszeit,
Wir backen so gern zur Weihnachtszeit.
Knacke, knacke Nüsse knacken,
Backe, backe Kuchen backen
Und dann haben wir entdeckt,
Daß es richtig schmeckt.

Das ist das, was viele Nüsse reizt,
Doch nun wird ihnen eingeheizt
Und zwar enorm: Sie werden weich gebettet,
Wer hätte das gewettet, in einer großen Kuchenform,
Die gut und gründlich eingefettet.
Das Tor zum Ofen steht weit offen,
Jetzt heißt es beten und auch hoffen,
Daß der Kuchen mag gelingen,
Denn schließlich will man ihn danach verschlingen.

Wir knacken die Nuß zur Weihnachtszeit,
Wir backen so gern zur Weihnachtszeit.
Knacke, knacke Nüsse knacken,
Backe, backe Kuchen backen
Und dann haben wir entdeckt,
Daß es richtig schmeckt.

Den Raum erfüllen zarte Lieder,
Omi schnürt nochmal ihr Mieder,
Die Kinder recken ihre Glieder
Und setzen sich bei Tische nieder.
Er ist gedeckt und alles leuchtet,
Des Knackers Augen sind befeuchtet.
Vor Rührung kullert eine Träne,
Gut geputzt sind seine Zähne.
Die Pläne für den Tag sind längst beschlossen:
Der Kuchen wird zerteilt und sodann genossen.

Wir knacken die Nuß zur Weihnachtszeit,
Wir backen so gern zur Weihnachtszeit.
Knacke, knacke Nüsse knacken,
Backe, backe Kuchen backen
Und dann haben wir entdeckt,
Daß es richtig schmeckt.

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Das wunderschöne Stück Der Nußknacker mit der einzigartigen Stimme von Hans Paetsch und der musikalischen Komposition von Pjotr Iljitsch Tschaikowski kann man sich hier anhören und bei Bedarf auch downloaden.

Foto von Raul654.

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Buchwald Juwelen: «Weihnachtszeit, oh Zukunftslicht!»

13 Dec

*

Weihnachtszeit, oh Zukunftslicht!
Bist Du bereit für ein Gedicht?
Bist Du bereit, mir Dein Gesicht
Zu zeigen? Im Gold- und Platinreigen?
Perlen, Ketten, die am Faden schweigen,
Sich sehnsuchtsvoll gen Himmel neigen,
Freudvoll sich am Halse reiben –
Sich Baum samt Kuchen, stramm in Scheiben,
Bedeutungsvoll nun einverleiben –
Ja, dies will ich niederschreiben:
Auf schneebetupfte Zimmerscheiben!
Denn dahinter, tief im Winter,
Sitzt gewärmt ein Weibchen,
Geistig leicht entfernt, denn glitzernd
Auf dem Laibchen ist das zu sehen,
Wovon sie schwärmt. Wir drehen
An den Knöpfchen: Rubin, Smaragd,
Und Diamanten – das Köpfchen
Ist entschlackt und wippt im Takt:
Musik! Musik! – Der Weihnachtspakt
Beschwingt geschlossen. Oh, wie es singt
Und schallt bei einem Weinchen,
Es tanzen alle Buchwald-Steinchen:
Tango, Foxtrott und auch Twist!
Das ist schmucke Weihnachtslist
Mit Sachverstand – und wie sie jeder kennt:
Ebenfalls bekannt als Happy End!

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Hier geht es zu Buchwald.

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Die Sterntaler

9 Dec

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*

Geboren, gefroren vor den Toren einer Welt aus Eis und Schnee ernährst Du mich täglich mit Sternenpüree. Im Négligée wir treiben und reiben uns und schreiben das Jahr eins. Keins wird so werden wie das andere, ich wandere mit Dir und Du mit mir. Den Herden auf Erden sind wir lange schon entkommen, benommen, verschwommen seh’ ich blau und doch so grau den Planeten, der einst unser Zuhause war. Raketen brachten uns der Ferne nah. Sterne blinken, winken, versinken im Mondenschein und wir trinken süßen Neptunwein. Er wird uns munden, wir erkunden jetzt den Mars, geben Gas, erleben soeben das Schweben neben uns. Während wir ihn umrunden, haben wir uns gefunden, einen Sternenstrauß gebunden – und so es dann geschah: Unser Märchen, mein Gummibärchen, wurde wahr.

Pegasus’ Hufe leiten die Kufen von Schlitten, sie gleiten und reiten, beschreiten die Pfade neuer Breitengrade, erklimmen inmitten endloser Weiten und Felder die Stufen wie gerufen zu neuen Sternenwäldern. Stimmen erschallen, verhallen im Raum, und mit Dir, mit Dir wird es zum Traum. Kaum glüht der Baum, den Du Dir gewählt mit all seinen Früchten, züchten wir uns den zweiten, bereiten die Tafel, darauf eine Schale und mit einem Male ist der Apfel geschält, in der Mondscheinkathedrale haben wir uns vermählt, uns kosmisch gereinigt, vereinigt, uns unsere Liebe bescheinigt, beten wir zu den Kometen, sie trompeten – und so es dann geschah: Unser Märchen, mein Gummibärchen, wurde wahr.

Wir stellen die Weichen für die Zeichen der Zeit. In Jupiters Teichen erste Frösche laichen, wir vergleichen den Zustand, die Saat, die Brut, und wissen urplötzlich: Alles wird gut! Nichts kann uns erweichen, erschüttern, wenn wir Ohne Gleichen an Sterne verfüttern, sie hegen, pflegen, unser Schicksal in ihre Hände legen, wir bewegen den Gral an die Lippen und nippen am Dope: Ein Himmelsstroboskop am Blinken – Unser Horoskop. Sterne blinken, winken, versinken im Mondenschein, so rein ist unser Glück allein – und so es dann geschah: Unser Märchen, mein Gummibärchen, wurde wahr.

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Photo Credit

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Schneeflöckchen

2 Dec

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Schneeflöckchen, Weißröckchen, so hüpft es und tanzt,
Es muß heut‘ zur Schule und ist gut beranzt.
Es hat was zum Schreiben und Lesen dabei
Und Zählen ist einfach, das geht schon bis zwei.

Es tanzt durch die Winde geschwinde und schnell,
Es tanzt wenn es dunkel und auch wenn es hell.
Es tanzt wie wir denken und lenken und sind,
Es tanzt uns ins Auge und ist noch ein Kind.

Die Flöckchen von weitem sind gleich anzuseh’n,
So niedlich und lustig sie sich um uns dreh’n.
Doch nimmt man die Lupe und bestaunt man ihr Fell,
Dann sieht man den Unterschied wirklich sehr schnell.

Ein jedes ist anders, so einzig, so schön,
Doch willst Du es ärgern, so gebrauche den Fön.
Dann weint es und schmilzt’s und schon ist’s gescheh’n:
Nie wieder wirst Du dieses Flöcklein seh’n.

Drum streichle den Schnee und liebe ihn nur,
Er erfrischt Deine Seele und auch die Natur.
Die Flöckchen sind fleißig und schneien sehr viel,
Denn vollständige Weißheit, das ist ihr Ziel.

Sie schuften und schwitzen und placken sich ab:
Überall Flöckchen und das nicht zu knapp.
Sie kommen meist heimlich, in dunkler Nacht,
Extra für Euch, für Eure Schneeballschlacht.

Drum liebe das Weiß und ehre den Schnee,
So kommt auch zum Tanze die Zuckerfee.
Sie heißt Dragée, ist scheu wie das Reh,
Hört nur wie lieblich ihr Schwung und ihr Dreh!

Doch wird es ihr kalt, so reichet ihr Tee,
Das erwärmt ihr zum Tanzen den großen Zeh!
Schneeflöckchen, Weißröckchen, so laße Dir sagen:
Genieße die Freude in allen Arten.

Bewahre das Kindsein, dies sei Dein Streben,
Auch wenn ich Dir sage: Es wird Regen geben.
Denn nur mit Humor und kindlicher Freiheit
Gerät Dir fast alles zum prächtigen Highlight.

Schon lauert der Frühling, der Schnee bald erlischt,
Die Karten des Lebens werden so neu gemischt.
Doch verheilen die Narben, es sprießen die Farben,
Sie laden Dich ein, sich an ihnen zu laben.

Im Herbst welken Blätter, sie werden ganz braun,
Die Zeit ist gekommen, gen Himmel zu schau’n.
Das Jahr fast vorüber, es schließt sich der Kreis,
Denn Dragée kommt zum Tanze, wenn alles ganz weiß!

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The copyrightholder of this great image is David Merrigan.

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Der rote Stuhl

21 Oct

*

Auf in den Kampf mein roter Stuhl,
Mit Siegeslust in der Brust ist das cool.
Ehemals mit schmiergelglatten Kanten
Galt er als Sitzgenuß für Kaffeetanten.
Gebeugt vor Gram und Scham steht er da in seiner Ecke,
Doch bringt er bald den Schöpfer straight zur Stecke,
Denn gut gepolstert und vernäht
Taugt er noch als Kampfgerät.
Den Tischler reizt der Rotstuhl seht,
Er beizt und schmiert ihn ein mit heißem Teer.
Er federt ihn – und mehr – er wird ihn wiegen:
Als stolzer Stier hat er zu siegen!
Der Meister schreit, er gibt Kommando,
Den Stuhl stärkt Teer wie guter Fango.
Er bäumt sich auf und tritt zurück:
Zu Boden fällt ein Tischlerstück!

Der Meister merkt: Da geht was schief
Mit seinen Geistern, die er rief!
Ganz tief spürt er den Schmerz im Magen:
Der Stuhl kämpft gut, das muß man sagen.
Er zeigt Stolz und keine Träne,
Denn wo gehobelt wird, da fallen Späne.
Und so vollendet er besonnen,
Sein hehres Werk, das er begonnen.
So ist der letzte Hieb dann auch der beste,
Er definiert die Überreste:
Torrero tot, zerlegt und bleich
In sieben Teile auf einen Streich!
Sodann ißt er des Gegners Bohnen
Und beschließt in dessen Haus zu wohnen.
Ein Rülpserchen verhallt im Raum,
Er flickt ein Stück von seinem Saum.

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Mozarts Hornkonzert

30 Sep

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Mozart war ein Komponist,
Und jetzt, da Ihr das wißt,
Hört Ihr nun sein Hornkonzert.
Ich denke, die Mühe ist das wert.
Ganz weit vorn und unbeschwert
Spielt hier – genau! – das Horn.
Das heißt: Hier spielt ein Solist,
In diesem Falle nennt man ihn Hornist,
Jeden Ton nimmt er aufs Korn.

Er ist sehr gut in seinem Fach
Und er hat viel geübt,
Denn ist man schlecht, gibt’s was aufs Dach
Und das macht betrübt.
Doch irgendwann platzt bei jedem mal der Knoten
Und gekonnt spielt man alle Noten.
Es sei betont, daß sich das lohnt
Und man thront im Rampenlicht:
Für Solisten ist das Pflicht.

Geht man abends ins Konzert ist man gut gekleidet,
Das ist das, worin sich Kino unterscheidet.
Die Damen kramen in den Taschen,
Manch ein Mann trägt auch Gamaschen.
In der Pause trinkt man Sekt aus Flaschen,
Solche Dramen kann man dort erhaschen.
Doch kein Geläster über das Orchester,
Wer hier spielt ist einfach Bester
Und mit Sicherheit kein Notentester.

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Forellenquintett

22 Sep

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An den Schwellen der Wasserquellen
Schnellen fünf Forellen in die Höhe:
Als hätten sie die Flöhe.
Einfach nicht zu glauben,
Wie sie sich in die Lüfte schrauben:
Als seien sie von Haus aus Tauben.
Nur der Unterschied ist der,
Daß ihr Flug nicht lange dauert,
Denn Forellen sind sehr schwer
Und danach ganz ausgepowert.
Aufgelauert hab‘ ich ihnen an dem See:
Mit grünem Klee ist er umgeben,
Daneben steht ein Reh
Und im Winter liegt dort Schnee.

Die Wasserfläche ist ein Wellenbett:
Wir hören das Forellenquintett.

Das ist schon ein Leben!
Auf der Oberfläche kleben, laufen Mücken
Gleichsam über sieben Brücken.
Forellen schlucken sie in ganzen Stücken,
So wird stets ihr Frühstück glücken.
Sie regen und bewegen sich in 5er Gruppen,
In der Sonne funkeln ihre Schuppen:
Richtig silbern ist ihr Glanz
Und das beflügelt ihren Tanz.
Das Wasser ist fürwahr ihr Element
– And Fisherman’s Best Friend.

Ihr Tummeln liegt im Trend.
Und wieder spielt für Euch die Band
Adrett und nett:
Das Forellenquintett.

Ja, an Nahrung ist der Teich reich,
Denn manchmal sitzt an dieser Stelle
Auch eine Katze. Mit Ihrer Tatze
Schlägt sie in aller Schnelle
Der Forelle eine Delle in die Fratze –
Oder krault ein wenig ihre Glatze:
Und das besticht,
Denn frische Fische sind der Katzen Leibgericht.

So schreib‘ ich Euch ins Heft:
Grüßt mir die Forellen wo immer Ihr sie trefft:
Ob im See oder im Fischgeschäft.

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Sensibles Thema. Deshalb keine Kommentarmöglichkeit.
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