Das Nashorn im Hause Hilger & Boie bedeutet den Mitarbeitern durch die Kapazität seiner Präsenz: «Immer schön kraftvoll kommunizieren.»
Der Referent des heutigen Tages ist kein geringerer als Jost Hochuli. Zur inneren Einstimmung mag man sich am besten den beiden YouTube-Filmchen hingeben, in denen er im wahrsten Sinne des Wortes wortlos einige seiner gestalterischen Arbeiten präsentiert: Hier und hier.
Fast fühlen wir uns versucht, etwas über das «Goldenen Zeitalter der Typographie» zu berichten – und irgendwie stimmt es angesichts der beiden Themen «Jan Tschichold» und «Bauhaus» ja auch. Rechts im Bild: Annette Häfelinger.
Im Gespräch: Clemens Hilger und Prof. Roland Siegrist.
Quadratisch, praktisch, gut: Eidgenössisches zum Aufkleben.
Im Gespräch: Prof. Olaf Leu (rechts) mit Gudrun Martens-Gottschall und Axel Gottschall (links).
Das hohe Niveau der Fachvorträge im Hause Hilger & Boie spricht sich herum: Von mal zu mal melden sich mehr Interessenten an. Diesmal sogar mit Beamer im zweiten Raum, damit alle Teilnehmer dem Vortrag folgen können.
Susanne Zippel, Roland Stieger, Gudrun Martens-Gottschall im Gespräch mit Annette Häfelinger, Axel Gottschall im Dialog mit Klaus Chmielewski und Jost Hochuli.
Das Schweizer Nationalbanner ist ein starkes Logo: Es steht beispielsweise für Schokolade, das Matterhorn, den Rütlischwur, herausragende Typographie – und natürlich auch umweltfreundliche Windenergieerzeugung. Bildmitte: Annette Schneider und dahinter Gudrun Martens-Gottschall.
Clemens Hilger kündigt den Referenten Jost Hochuli an.
Der erste Vortrag Jost Hochulis widmet sich dem Wirken Jan Tschicholds.
Über Jan Tschichold ist hier eine ausführliche Vita auf der Seite des Typolexikons einsehbar.
Im Gespräch: Jost Hochuli mit Bertram Schmidt-Friderichs. Rechts unten: Udo Bernstein.
Auf YouTube steht ein dreiteiliger Vortrag Jost Hochulis mit dem Thema «Das Detail in der Typographie»: Teil 1, Teil 2 und Teil 3. Diese Filmbeiträge widmen sich nicht explizit Jan Tschichold aber sie verdeutlichen sehr genau, mit welchem Anspruch auf Präzision Jost Hochuli unterwegs ist.
Es gibt sie noch: Die Kenner der Materie, die sich am Typo-Buffet schnell und entschlossen mit vielen kleinen e-Buchstaben eindecken – bevor sie vergriffen sind. V.l.n.r.: Tina Ackermann, Klaus Chmielewski und Susanne Zippel.
In der Renaissance war es durchaus üblich, den teuren Bleisatz durch eine kostengünstigere und weniger widerstandsfähige – aber dafür umso schmackhaftere – Tomaten-Büffelmozzarella-Legierung zu ersetzen. Im Bild: Deformierte O-Buchstaben aus der Helvetica-Familie, zum endgültigen Verzehr freigegeben.
Eine brillante Typographie kann ohne die richtige Papierwahl nicht bestehen. Das wußten bereits die Chinesen, weshalb sie es erfanden und sich in der Fertigung besonders dünner und dennoch reiß- und bißfester Papiersorten verstanden. Aber auch hier wurde – allein schon aus Prinzip – auf einen exzellenten Beigeschmack geachtet.
Der Setzkasten: Die mittels kleiner Spießzetten vorbereiteten Lettern warten darauf, vom Setzer in die richtige Reihenfolge gebracht und fixiert zu werden. Mit dem bereitliegenden weißen Punzenschlegel bestand für die Drucker im 15. Jahrhundert die Möglichkeit, versehentlich verkeilte Lettern im Interesse eines klaren Druckbildes wieder in die Waagerechte zu klöppeln. Hilger & Boie dankt dem Mainzer Johannes Gutenberg Museum für die freundliche Bereitstellung der Anschauungsstücke.
Susanne Zippel.
Das Typo-Buffet zeigt Wirkung: Alle unterhalten sich über Typographie.
Annette Hainz.
Elmar Becker im Gespräch mit Prof. Olaf Leu; Susanne Haag im Dialog mit Michael Eibes.
Schmackhafte Rekonstruktion des ersten Schriftschnittexposés der «Giddyup Std» von Laurie Szujewska. Die zweite und finale Version erarbeitete sie jedoch unter Zuhilfenahme von Spaghetti.
Auf der linken Seite des Bildes wird ganz klar der Großbuchstabe «M» visualisiert.
Direkt im Anschluß läßt eine kleine Körperdrehung umgehend ein großes «E» entstehen. Nun wird deutlich: Das visuelle Morse Elphabet bedarf zur Umsetzung vieler Gesichter.
Die «Letrasetbuchstaben rubbelnde Laserbrille» als Beigabe eines «Yps-Heftes»? Nein, unser Redaktionsfotograf trachtet lediglich nach der Stillung des kleinen visuellen Hungers zwischendurch.
Über die Paprikafarbkombination grün-rot-gelb im Hause Hilger & Boie haben wir schon öfter geschrieben – beispielsweise hier – diesmal verkünden sie den Auftritt Prof. Gregor Krisztians im nächsten Bild.
Voilà, auch Prof. Gregor Krisztian bahnt sich strammen Schrittes seinen Weg zum Typo-Buffet.
Prof. Roland Siegrist und Clemens Hilger.
Annette Häfelinger.
Die Bezeichnung «Mobile» wurde 1931 von Marcel Duchamp für die Frühwerke von Alexander Calder geprägt, einen Terminus, den Marcel Duchamp bereits 1913 für sein erstes Ready-made, das Fahrrad-Rad, verwendete. Seitdem sind «Mobiles» aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Im kulinarischen Kontext tauchen sie immer dann gerne auf, wenn es um die Verdeutlichung der Ausgewogenheit sowie der Leichtigkeit der dargereichten Speisen geht.
Nachträglich verstärkt weichgezeichnet? Nein, unser Redaktionsfotograf fühlte sich im Anblick des leergeputzten Typo-Buffets schlicht bemüßigt, ein wenig rumzurichtern.
Beginn des zweiten Vortrages: Bauhaus. Eigentlich entsprach es dem Plan unseres Redaktionsfotografen, die beiden Vortragsthemen Jan Tschichold und Bauhaus mit einer reinen Schwarzweißbebilderung visuell zu unterfüttern. Allerdings mußte er nach Umsetzung feststellen, daß sich unsere Sehgewohnheiten offenbar so sehr verändert haben, daß eine Bildstrecke in schwarzweißer Ausschließlichkeit leider nicht mehr trägt.
Über den Bauhaus-Bau von Walter Gropius in Dessau gibt es bei YouTube einen gut gemachten halbstündigen Film zu sehen: Deutsche Fassung; English version. Zwar war der Dessau-Bauhaus-Bau nicht Gegenstand des Vortrages von Jost Hochuli über «Bauhaus», aber wenn uns das Leben eines lehrt: Man kann nicht alles haben.
Roland Stieger.
Die Aufmerksamkeit gilt nicht etwa unserem Redaktionsfotografen, sondern dem großen «O» aus der Schrift Lucida Handwriting, welches direkt hinter ihm an der Wand hängt – und mal wieder dringend den Friseur aufsuchen sollte.
Das hitzegeschaffte Gesicht unseres Redaktionsfotografen, der leider nicht bis zum Schluß bleiben konnte. Wenn wir also vorstehend festgestellt haben, daß der Dessau-Bauhaus-Bau von Walter Gropius nicht Gegenstand des zweiten Vortrags von Jost Hochuli war, so ist das eine pure Spekulation. Aber wie heißt es in unseren Redaktionsstatuten doch so hübsch: «Wir wollen nicht wissen, wir wollen vermuten».
Wer sagt, die deutsche Mentalität sei nicht krisenfest, der irrt. Überall war trotz anderthalb stündiger Verspätung vieler Züge, trotz eines zusätzlichen Stellwerkausfalles und trotz eines umgestürzten Baumes, der quer über den Gleisen lag, durchgehend ein hohes Maß an (fast) britischer Gelassenheit zu verzeichnen. Und: Wenn etwas wachhält, dann offensichtlich ein Smartphone.
***Materialien zum erweiterten Diskurs***
Hilger & Boie: «Prof. Gisela Grosse zieht ihre Visuelle Bilanz 2012»
Inhouse Hilger & Boie: «Peter Zizka referiert über das Projekt SYMBIOSIS»
Prof. Olaf Leu zu Gast bei Hilger + Boie
Berlin: «Besuch bei Pentagram»
Zu Besuch bei Erik Spiekermann
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Sensibles Thema. Deshalb keine Kommentarmöglichkeit.
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Tags: Bauhaus, Hilger + Boie, Jan Tschichold, Jost Hochuli, typography
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