Simone Hack: «Fisch gleich Siebenbach plus null»Click to enlarge fishedly
Was passiert, wenn sowohl Fräulein Fisch als auch Herr Siebenbach zeitgleich in den Deutschen Bundestag gewählt werden, läßt sich nicht genau sagen, weil dieses Szenario nicht Gegenstand des hier gegenständlichen Romans ist, obwohl sich die Autor(*)innen bzw. außen namens Simone Hack alle Mühe gibt, den Eindruck zu erwecken, als ob dem dennoch so sey. Sexy? Nein. Vielmehr geht es um verklausulierte Mathematik, um horrende Staatsschulden, um das kleine Einmaleins, um das große Glück im kleinen Schrebergarten von nebenan, um das große Ganze im ganz kleinen Kleinhirn: Fräulein Fisch steht für die Zahl «7». Herr Siebenbach steht für die Zahl «7». Allerdings ist es eine andere «7» mit einer anderen mathematischen und auch emotionalen Bezugsgröße, weshalb in Wirklichkeit «Fisch ungleich Siebenbach plus null» ist – was wiederum die Mathematiker und Astrophysiker, allen voran Prof. Dr. Harald Lesch, auf den Plan rufen, denn es bedeutet, daß die Erzählebenen in diesem Roman permanent hin und her springen, schwarze Löcher unermüdlich Energiefelder ein- und wieder ausatmen; und zwar so lange, bis den Leser(*)innen bzw. außen ganz schwindelig geworden ist, sie instinktiv ihre Autos stehen lassen, nur noch ungeschälte Salatgurken verspeisen, mit ihren Fahrrädern zielstrebig die Widerstände von Schaufenstern diverser Metzgereien dieser Welt durchbrechen, um zwischen frisch geschnittenen und zart grunzenden Wurstscheiben ihren inneren Frieden zu finden. Ausgerechnet in diesen Auslagen lernen sie und dadurch auch wir (irgendwie zwangsweise) das «richtige» Fräulein Fisch im bedauerlicherweise «falschen» Herrn Siebenbach kennen. Es kommt zu massiven Beziehungsproblemen und Kindern, die Torben, Janik oder einfach nur Erika heißen. Theodor W. Adorno, Albert W. Einstein, aber auch der bis heute im Exil naturbewußt lebende Kaiser W. II, sie alle hätten das soo bestimmt nicht gewollt. Ein Buch, das uns schonungslos die Augen öffnet – und zum Nachdenken anregt! Auch, weil sich schwarze Menschen ob der schwarzen Buchstaben auf weißem Untergrund – und zwar trotz der fröhlichen und hinreichend divers anmutenden Farbkleckse auf dem Buchumschlag – im Zuge der derzeit grassierenden folkloristischen Empörungswelle medienwirksam diskriminiert fühlen dürften. Prädikat: Ist doch alles blanker Irrsinn!
Keine Frage: Dieses Erstlingswerk der Autor(*)innen bzw. außen namens Simone Hack macht sie schon jetzt zu einer würdigen Anwärter(*)innen bzw. außen auf den Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2021. Die Meerschweinchenreportredaktion gratuliert herzlichst – und wünscht auch weiterhin möglichst ungezwungenes Denken und Schreiben.
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Pinguine mögen weder Klimawandel, Eisbären noch Kommentarmöglichkeiten. Deshalb – bis auf die Pinguine – alles deaktiviert.
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