Archive | March, 2021

Jacques Wraques: «Züge sind ein Kreuz»

25 Mar

Jacques Wraques: «Züge sind ein Kreuz»
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Vorsichtig gaben drei offensichtlich etwas übereifrige Reisenonnen vom Orden der rosinengesichtigen Zisterzienser(*)innen bzw. außen im Jahre 1895 jeweils 2cl Aquavit tröpfchenweise in ihre dampfenden Kaffeebecher, opferten nach dem Trunk einen gleichermaßen höflichen wie komplett arglosen Fahrkartenschaffner – von der Anmutung her vielleicht einen Hauch zu rustikal – den Göttern und fragten sich, als es später im Gare Montparnasse unweigerlich zum großen Knall kam, erstaunt, ob das eine mit dem anderen möglicherweise etwas zu tun gehabt haben könnte.

Auch Historiker, wie der Autor Jacques Wraques einer ist, fragen sich das bis heute. Ergebnis: offen. Wer mehr über die gallische Mentalität, aber auch wie es zu einem Ereignis wie das der französischen Revolution überhaupt hatte kommen können, erfahren möchte, wird um Jacques Wraques bemerkenswertes Standardwerk «Züge sind ein Kreuz – Über die christliche Betrachtung des Abendlandes anhand des Fallbeispiels Eisenbahn» nicht herumkommen. Wichtig ist, daß wir alle nicht mehr länger die Augen vor dem verschließen, was im Spätherbst 1895 als mutmaßliche «große Nachwehe des Wirkens Napoleon Bonapartes» im Pariser Gare Montparnasse wirklich geschah. Darüber hätten wir alle ohnehin schon längst reden müssen. Das dies nun endlich geschieht, ist ein Verdienst, auf das die «Pisa Publishing Group – Der ethische Sachbuchverlag» durchaus stolz sein kann.

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Martha Krippenreuther: «Im Sturme fliegende Herzöge»

23 Mar

Martha Krippenreuther: «Im Sturme fliegende Herzöge»
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Mit einem Katapult gen Himmel geschossene Herzöge (und/oder auch Bischöfe), das wußten und praktizierten bereits die Römer, weisen neben ein etwas an Kalbfleisch erinnerndes zartes Grillaroma auch eine besonders feierlich-zuvorkommende Flugbahn auf, wenn sich dieser Vorgang während eines veritablen Sturmes vollzieht. Nicht umsonst wird Martha Krippenreuthers fesselnder Debütroman von zwei veganen Kochrezepten mit Zeitreisecharakter einfühlsam eskortiert. Eine klassische Win-Win-Situation, die nicht nur gehirntechnisch die schlappen Schwaderlappen ordentlich auf Vordermann bringt, sondern auch dank lebenslanger freier Durchfahrtsrechte für jeden eintausendsten Leser(*)innen bzw. außen durch die Sixtinische Kapellenstrasse im kalifornischen Disneyland zusätzlich aufgewertet wird.

Inhaltlich geht es um schwarze Wurmlöcher, farbige Spiralnebel, oktogonale Aspirintabletten, mittelalterliche Artigkeiten und andere christliche Verhütungs- und Abtreibungsmethoden, die seit Franziskus I hinter dem kosmischen Ereignishorizont ganz offiziell päpstlichen Segen genießen. Alles in allem ein langlockdowntaugliches Werk, das gerade Befürworter(*)innen bzw. außen der gepflegten Zahnpflege, quatsch, Zwangsinterpretation den einen oder anderen (extraterristrischen) Mentalorgasmus mit literarischem Mehrwert bescheren dürfte. Fazit: Nunc est bibendi et numerus clausus.

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