Tag Archives: Religion

Jacques Wraques: «Züge sind ein Kreuz»

25 Mar

Jacques Wraques: «Züge sind ein Kreuz»
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Vorsichtig gaben drei offensichtlich etwas übereifrige Reisenonnen vom Orden der rosinengesichtigen Zisterzienser(*)innen bzw. außen im Jahre 1895 jeweils 2cl Aquavit tröpfchenweise in ihre dampfenden Kaffeebecher, opferten nach dem Trunk einen gleichermaßen höflichen wie komplett arglosen Fahrkartenschaffner – von der Anmutung her vielleicht einen Hauch zu rustikal – den Göttern und fragten sich, als es später im Gare Montparnasse unweigerlich zum großen Knall kam, erstaunt, ob das eine mit dem anderen möglicherweise etwas zu tun gehabt haben könnte.

Auch Historiker, wie der Autor Jacques Wraques einer ist, fragen sich das bis heute. Ergebnis: offen. Wer mehr über die gallische Mentalität, aber auch wie es zu einem Ereignis wie das der französischen Revolution überhaupt hatte kommen können, erfahren möchte, wird um Jacques Wraques bemerkenswertes Standardwerk «Züge sind ein Kreuz – Über die christliche Betrachtung des Abendlandes anhand des Fallbeispiels Eisenbahn» nicht herumkommen. Wichtig ist, daß wir alle nicht mehr länger die Augen vor dem verschließen, was im Spätherbst 1895 als mutmaßliche «große Nachwehe des Wirkens Napoleon Bonapartes» im Pariser Gare Montparnasse wirklich geschah. Darüber hätten wir alle ohnehin schon längst reden müssen. Das dies nun endlich geschieht, ist ein Verdienst, auf das die «Pisa Publishing Group – Der ethische Sachbuchverlag» durchaus stolz sein kann.

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Martha Krippenreuther: «Im Sturme fliegende Herzöge»

23 Mar

Martha Krippenreuther: «Im Sturme fliegende Herzöge»
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Mit einem Katapult gen Himmel geschossene Herzöge (und/oder auch Bischöfe), das wußten und praktizierten bereits die Römer, weisen neben ein etwas an Kalbfleisch erinnerndes zartes Grillaroma auch eine besonders feierlich-zuvorkommende Flugbahn auf, wenn sich dieser Vorgang während eines veritablen Sturmes vollzieht. Nicht umsonst wird Martha Krippenreuthers fesselnder Debütroman von zwei veganen Kochrezepten mit Zeitreisecharakter einfühlsam eskortiert. Eine klassische Win-Win-Situation, die nicht nur gehirntechnisch die schlappen Schwaderlappen ordentlich auf Vordermann bringt, sondern auch dank lebenslanger freier Durchfahrtsrechte für jeden eintausendsten Leser(*)innen bzw. außen durch die Sixtinische Kapellenstrasse im kalifornischen Disneyland zusätzlich aufgewertet wird.

Inhaltlich geht es um schwarze Wurmlöcher, farbige Spiralnebel, oktogonale Aspirintabletten, mittelalterliche Artigkeiten und andere christliche Verhütungs- und Abtreibungsmethoden, die seit Franziskus I hinter dem kosmischen Ereignishorizont ganz offiziell päpstlichen Segen genießen. Alles in allem ein langlockdowntaugliches Werk, das gerade Befürworter(*)innen bzw. außen der gepflegten Zahnpflege, quatsch, Zwangsinterpretation den einen oder anderen (extraterristrischen) Mentalorgasmus mit literarischem Mehrwert bescheren dürfte. Fazit: Nunc est bibendi et numerus clausus.

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Dr. Ruth Westheimer: «Nuts, Fruits & Cakes»

18 Dec

Dr. Ruth Westheimer: «Nuts, Fruits & Cakes»
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Über die Grande Dame des globalen Sexualkundeunterrichts muß eigentlich nicht mehr viel gesagt werden, außer, daß sie das «älteste Thema der Welt» (Konfuzius) mal wieder von einem völlig neuen Blickwinkel (Kopernikus) aus betrachtet. Sie verschmelzt Schlüsselbilder der Kunstgeschichte (Albrecht Dürer) mit Klassikern der italienischen Gastronomie (Eisdiele Venezia) zu einer sinnlich-schmackhaft-verbal-kulinarischen Mélange, die man normalerweise nur in den Werken eines William S. Burroughs oder dem Johannes Evangelium zu finden vermag. So wundert es auch nicht, daß UNO, NATO, WHO (u.v.a.m.) auf Betreiben Dr. Ruth Westheimers auf ihrer letzten gemeinsamen Vollversammlung Füßen nun endlich auch den Status von Händen zuerkannt haben. Ein riesen Schritt im Kampf gegen Faustfeuerwaffen, Gleichgewichtsstörungen sowie die Diskriminierung einzelner Körperteile. «Der ethische Sachbuchverlag ‹Pisa Publishing Group›» kann sich glücklich schätzen, dieses außergewöhnliche Meisterwerk im aktuellen Verlagsprogramm präsentieren zu dürfen. Prädikat: Schmackhafte Notwendigkeit.

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Simone Hack: «Fisch gleich Siebenbach plus null»

14 Dec

Simone Hack: «Fisch gleich Siebenbach plus null»
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Was passiert, wenn sowohl Fräulein Fisch als auch Herr Siebenbach zeitgleich in den Deutschen Bundestag gewählt werden, läßt sich nicht genau sagen, weil dieses Szenario nicht Gegenstand des hier gegenständlichen Romans ist, obwohl sich die Autor(*)innen bzw. außen namens Simone Hack alle Mühe gibt, den Eindruck zu erwecken, als ob dem dennoch so sey. Sexy? Nein. Vielmehr geht es um verklausulierte Mathematik, um horrende Staatsschulden, um das kleine Einmaleins, um das große Glück im kleinen Schrebergarten von nebenan, um das große Ganze im ganz kleinen Kleinhirn: Fräulein Fisch steht für die Zahl «7». Herr Siebenbach steht für die Zahl «7». Allerdings ist es eine andere «7» mit einer anderen mathematischen und auch emotionalen Bezugsgröße, weshalb in Wirklichkeit «Fisch ungleich Siebenbach plus null» ist – was wiederum die Mathematiker und Astrophysiker, allen voran Prof. Dr. Harald Lesch, auf den Plan rufen, denn es bedeutet, daß die Erzählebenen in diesem Roman permanent hin und her springen, schwarze Löcher unermüdlich Energiefelder ein- und wieder ausatmen; und zwar so lange, bis den Leser(*)innen bzw. außen ganz schwindelig geworden ist, sie instinktiv ihre Autos stehen lassen, nur noch ungeschälte Salatgurken verspeisen, mit ihren Fahrrädern zielstrebig die Widerstände von Schaufenstern diverser Metzgereien dieser Welt durchbrechen, um zwischen frisch geschnittenen und zart grunzenden Wurstscheiben ihren inneren Frieden zu finden. Ausgerechnet in diesen Auslagen lernen sie und dadurch auch wir (irgendwie zwangsweise) das «richtige» Fräulein Fisch im bedauerlicherweise «falschen» Herrn Siebenbach kennen. Es kommt zu massiven Beziehungsproblemen und Kindern, die Torben, Janik oder einfach nur Erika heißen. Theodor W. Adorno, Albert W. Einstein, aber auch der bis heute im Exil naturbewußt lebende Kaiser W. II, sie alle hätten das soo bestimmt nicht gewollt. Ein Buch, das uns schonungslos die Augen öffnet – und zum Nachdenken anregt! Auch, weil sich schwarze Menschen ob der schwarzen Buchstaben auf weißem Untergrund – und zwar trotz der fröhlichen und hinreichend divers anmutenden Farbkleckse auf dem Buchumschlag – im Zuge der derzeit grassierenden folkloristischen Empörungswelle medienwirksam diskriminiert fühlen dürften. Prädikat: Ist doch alles blanker Irrsinn!

Keine Frage: Dieses Erstlingswerk der Autor(*)innen bzw. außen namens Simone Hack macht sie schon jetzt zu einer würdigen Anwärter(*)innen bzw. außen auf den Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2021. Die Meerschweinchenreportredaktion gratuliert herzlichst – und wünscht auch weiterhin möglichst ungezwungenes Denken und Schreiben.

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Clara Seidenfaden: «Vögeldichfrischparcours»

3 Dec

Clara Seidenfaden: «Vögeldichfrischparcours»
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«Vögeldichfrischparcours» ist superfrisch und superaufregend erzählt. Die Geschichte bewegt sich zwischen den Spannungsfeldern von Hektik und Nichtstun, von Nostalgie und Abenteuer, von Brennpunkt und Internet. Bezieht man nun den Umstand mit ein, daß der Titel des Buches aus genau 23 Buchstaben besteht, so ist es kein Wunder, daß sich der angehende Geistliche Roman, unser verzweifelter Protagonist, ruckzuck in einer Welt aus Intrigen, Geldwäsche, Drogenkonsum, Weltverschwörung und Gruppensex irgendwie wird zurechtfinden müssen. Außerdem besteht seine Großmutter darauf, von ihm jeden Mittag um Punkt 12 zum Arzt begleitet zu werden. Ist «ER» wirklich noch ganz «ER» bzw. «ICH»? Oder schon ein ganz anderer? Vielleicht ist er bereits ein Fahrkartenautomat, der nachts in Damenunterwäsche heimlich am Straßenverkehr teilnimmt? Wird er jemals wieder aus dieser «teuflichen» (Martin Schulz) Gendermühle herausfinden? Kleiner Fingerzeig: Letztlich kommt alles ganz anders als erwartet. Prädikat: Eindrucksvoll und fortpflanzungswürdig.

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Francis Bacon: «Deutschland war Papst»

13 Feb

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Francis Bacon in seinem Atelier –
Foto vermutlich von Helmut Newton

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Religion: «Das Wunder von Saragossa – oder: Wer ist wer? Und was ist was?»

8 Sep

Elijah Garcia Martinez: «Ecce Homo»

Das mit der Wahrnehmung, insbesondere der menschlichen, war, ist und wird wohl immer eine ganz spezielle Baustelle sein und bleiben. Der aktuelle Anlaß, uns mal wieder darüber so unsere Gedanken zu machen, ist mit einem unter kunstgeschichtlichen Gesichtspunkten eher unbedeutendem Fresko verbunden. Es ist ca. 120 Jahre alt, es hört auf den Namen Ecce Homo, es wurde vom Künstler Elijah Garcia Martinez erstellt, es ist vorstehend abgebildet – und wurde nun eigenmächtig, allerdings angeblich mit dem Segen des Gemeindepfarrers, weil immer weiter verfallend, von Cecilia Jimenez einfühlsam und in der allerbesten Absicht restauriert. So sieht es zumindest die selbsternannte Freskoretterin. Der Rest der Welt sieht das anders. Nachfolgend ist das Ergebnis ihrer künstlerischen Bemühungen zu sehen:

Cecilia Jimenez: «Ecce Homo Reloaded»

Den Gesetzmäßigkeiten sowie der Logik sich selbstverbreitender Nachrichten im Internet folgend (Daily Mail Online), nimmt es nicht sonderlich Wunder, daß die Kirche Sanctuary of Mercy in Saragossa in kürzester Zeit zum begehrten Wallfahrtsort avancierte:

Tourists flock to see the damaged 19th century Ecce Homo fresco (right) by artist Elias Garcia Martinez at the Santuario de Misericordia de Borja Church, at Borja in Spain’s Aragon region. (Photo via Daily Mail Online)

So sieht sich das über 80-jährige Gemeindemitglied Cecilia Jimenez ob ihres Restaurationsergebnisses mit Häme aus der ganzen Welt konfrontiert. Weder sie noch wir von der Meerschweinchenreportredaktion können das jedoch so richtig nachvollziehen.

Deshalb möchten wir diesem Sachverhalt analytisch begegnen und zunächst das Ergebnis des jüngsten George-Clooney-Ähnlichkeitswettbewerbes unseren Lesern in Erinnerung rufen:

George-Clooney-Ähnlichkeitswettbewerb 2012

David James Glendon setzte sich souverän gegen 782 Mitbewerber durch und durfte als Gewinner und überzeugendes George-Clooney-Double im Februar diesen Jahres an den Oscar-Verleihungen in Hollywood teilnehmen.

Wir gehen davon aus, daß sämtliche hier gegenständlichen Ereignisse von Gott höchstpersönlich angeregt bzw. inszeniert wurden. Wir gehen ferner davon aus, daß Gott – nach Albert Einstein – «nicht würfelt»; und sich somit etwas dabei gedacht hat. Ergo: Daß Cecilia Jimenez besagtes Fesko genau soo und nicht anders wiederherstellte, war Gottes Wunsch allein. Er möchte uns Menschen damit aufzeigen, daß wahre Ähnlichkeit, die wahre Nähe zu Christus im Inneren eines Menschen zu finden ist – und nicht auf seiner Oberfläche.

Gibt es einen eindrucksvolleren Beweis für die Existenz Gottes und die Liebe Jesu Christi in all unseren Herzen – egal wie wir aussehen – als durch dieses Ereig- und Gleichnis?

Auch Mr. Bean wurde von Gott in seinem gleichnamigen Film zum überirdischen Gesandten bestimmt, der durch sein Handeln und seine persönliche Interpretation von Ähnlichkeit ebenfalls zum avantgardistischen Wegbereiter dieser besonderen Nachricht Gottes auf unserem Planeten wurde:

James Whistler: «Arrangement in Grey and Black» (1871)

Mr. Bean: «Arrangement in Grey and Black Reloaded»

Aber, da ist noch eine weitere Überlegung, die angestrengt sein möchte: Könnte es nicht sein, daß unsere betagte aber dennoch begnadete spanische Restaurationskünstlerin lediglich einer inneren Stimme, ihrem persönlichen Auftrag Gottes (vgl. Blues Brothers – Teil 1), folgte und die beiden äußerlichen Erscheinungsbilder von Jesus Christus einerseits und der russischen Politpunkband Pussy Riot andererseits harmonisch und einfühlsam miteinander verschmolz?

Schließlich fand der von Pussy Riot inszenierte und von der russischen Staatsmacht bemäkelte Auftritt nicht von ungefähr in einer Kirche statt.

Photo by Igor Mukhin

Einmal diese Idee in der Mitte unseres öffentlichen Bewußtseins verankert, geht sie individuell auf Reisen und nistet sich gottgewollt tief in unseren Herzen ein, von wo aus sie unser Denken und unsere Arme steuert:

Paul Gaugin: Yellow Christ Reloaded

Vorstehend ein Werk von der Website der Beast-Jesus Restoration Society, eine Gesellschaft, die das neue christliche Ähnlichkeitsverständnis mittels artgerechter Methoden adäquat zu propagieren weiß.

Save the New Ecce Homo

Dieses Beispiel haben wir Save the New Ecce Homo entnommen, ebenfalls eine beeindruckende Webinitiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Restaurationsarbeit von Cecilia Jimenez zu bewahren – und nicht einer erneuten Übermalung preiszugeben. Einfach das neue Jesusgesicht herunterladen, ausdrucken, über das eigene Gesicht stülpen, fotografieren und dann auf dieser Webpräsenz wieder hochladen, um bekennendes Teil einer neuchristlich religiösen Gemeinschaft zu werden.

So entdeckt jeder für sich individuell die reinigende, heilende Kraft unseres Erlösers in uns selbst wirken, aber auch die der missionierenden Triebfeder kennen, die so auf diesem Wege aus uns allen ein Medium der zu verkündenden frohen Botschaft unseres Herrn Jesu Christi macht.

Perfekter und entspannter kann man sich gelungene Missionsarbeit zu Beginn des 21. Jahrhunderts unter Einbeziehung modernster Kommunikationstechniken nun wirklich nicht mehr vorstellen: Nachfolgend wird die Möglichkeit geboten, sich auf change.org an einer Online-Petitionsaktion zu beteiligen:

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Petition Letter

Greetings,

I’ve just signed the following petition addressed to: Zaragoza City Council.

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Save the new Ecce Homo

Cultural officials in Spain are planning to undo Cecilia Gilmenez’ radical reworking of Elias Garcia Martinez’ clichéd fresco in the Sanctuary of Mercy Church near Zaragoza. We feel this is a huge mistake, as the new work is a cultural treasure and should be preserved. We call on Juan Maria Ojeda and the other Zaragoza city councillors to recognise the new version for the masterpiece it is and take all possible steps to maintain it. One-sided coverage of the issue can be found at http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-19349921
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Sincerely,

[Your name]

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Allerdings fragen wir uns, ob als nächster Schritt unbedingt das Prinzip der Inneren Ähnlichkeit mit dem der Äußeren Ähnlichkeit gleichzuschalten sei, so wie es hier auf einem nicht ganz unbekannten Gemälde Leonardo Da Vincis praktiziert wird, da es dem hier gegenständlichen Grundgedanken Gottes signikifant widerspricht (via: New Humanist Blog):

Leonardo Da Vinci: «Last Ecce Homo’s Supper Reloaded»

Aber sind wir Gott, um Gottes Worte und Absichten zu wahren, zu schützen und gar zu interpretieren? Nein, dafür ist ganz allein Papst Benedikt XVI, das irdische Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche zuständig. Aber daß auch wir von der Meerschweinchenreportredaktion mit unseren bisherigen Ausführungen nicht ganz daneben liegen, zeigen die jüngsten Reaktionen des Vatikans auf eine Titelbildveröffentlichung des Satiremagazins Titanic:

Anstatt für seine Gegner zu beten, so wie es die Religion, der er vorsteht, nunmal vorschreibt, oder gar seine rechte Backe auch noch hinzuhalten, verlor der Papst seine Contenance und beantragte vor dem Landgericht Hamburg ganz irdisch und religiös unvollkommen den Erlaß einer einstweiligen Verfügung auf Verbot für eine weitere Verbreitung besagter Informationsschrift.

Und warum das alles? Weil auch die Titanic-Redakteure sich veranlaßt sahen, etwas gegen das immer mehr und mehr verblassende und brökelnde Papstbildnis (auch in der Öffentlichkeit) zu tun – und ebenfalls als wohlmeinende Restauratoren in Erscheinung zu treten. Auch sie taten ihren Job in der allerbesten Absicht und mit dem Ergebnis, daß das Bildnis Papst Benedikts XVI (auch in der Öffentlichkeit) wieder an Kontur und Farbstärke gewann. Dennoch konnte oder wollte sich das päpstliche Hauptquartier nicht mit den uneigennützigen Bemühungen der Satiriker einverstanden erklären.

Aus Sicht des Satiremagazins bestand allerdings weiterhin Handlungsbedarf und so – auch hier erkennen wir Gottes begnadete Handschrift – überraschte die Titanic-Redaktion den Papst mit einer Kommunikationsmaßnahme nach den Prinzipien der paradoxen Interaktion, die dafür sorgte, daß der Papst urplötzlich nicht mehr wußte, wer nun wer und was nun was ist, und es mit aus den Tiefen seiner religiösen Psyche emporkrabbenlden Angstgefühlen zu tun bekam, welche ihn nach Gewahrwerdung umgehend Gewahr werden ließen, daß es wohl das Beste sei, schleunigst zum Habitus der guten alten christlichen Verhaltenslehren und -weisen zurüchzukehren – und den Antrag auf Erlaß einer einstweiligen gerichtlichen Verfügung vor dem Landgericht Hamburg wieder zurückzuziehen:

So wurden die Titanic-Mitarbeiter zum rechten Arm Gottes, der den Auftrag unseres allmächtigen Herren ausführte, seinen irdischen Vertreter gehörig zu maßregeln, und zwar mit der Kraft des Gleichen im Ungleichen. Und umgekehrt. Hätte der Papst sich nicht von der Oberfläche des Magazins irritieren und fehlleiten lassen und hätte er sich mehr mit seinen inneren Werten auseinanndergesetzt, so gälte er auch heute noch als unfehlbar. Aber ist das die zentrale Frage? Nein, diese Frage lautet nämlich nach wie vor: «Wann hört der Vatikan endlich damit auf, selbstherrlich Kindesmißbrauch in den eigenen Reihen zu protegieren?»

Unter Berücksichtigung und Einbeziehung aller hier von uns vorgetragenden Fakten, können wir nicht anders als zum Ergebnis zu kommen, daß es sich beim «Wunder von Saragossa» um einen ziemlich starken Gottesbeweis handelt, der selbst den u.E. bisher stärksten seiner Art, nämlich «Credo quia absurdum», weit in den Schatten stellt. Oder war es «Cogito ergo sum»? Well, whatever.

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Sensibles Thema. Deshalb keine Kommentarmöglichkeit.
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Leshan Giant Buddha

20 Feb

It is the largest carved stone Buddha in the world and it is by far the tallest pre-modern statue in the world. The Mount Emei Scenic Area, including Leshan Giant Buddha Scenic Area has been listed as a UNESCO World Heritage Site since 1996. It was built during the Tang Dynasty (618–907 AD).

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Sensitive topic. Therefore comments off.
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Passionsspiele in Oberammergau 2010 sponsored by Louis Vuitton

16 Aug

Passionsspiele Oberammergau 2010

artist: R. Lloyd Ming

via: Ignant

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