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Sat 1!

20 May

In Deiner gestrigen Fußballliveübertragung vom Championsleaguefinale zwischen dem 1. FC Bayern München und dem 1. FC Chelsea hattest Du einen höchst seltsamen, hinreichend unqualifizierten und ausdauernd blöden Fußballmoderatoren am Start, der dank Deinerselbst seine verkorksten Klassenkampf- und -feindattitüden ungehindert via Mikrophon ausleben und weiterverbreiten durfte: «Ja, Herr Abramowitsch, Erfolg kann man eben nicht kaufen!», so schwadronierte er dumpfbackengegärt bei einem Spielstand von 1:0 für den 1. FC Bayern nur wenige Minuten vor Ende der regulären Spielzeit in Richtung Reichtum einerseits und deutschem Neidhammeltum andererseits.

Deinem Mann fürs Ghettogrobe scheinen die Morddrohungen, denen sich ein Dietmar Hopp über einen längeren Zeitraum ausgesetzt sah, wohl nicht auszureichen, wie? Ist Dir, Sat 1, in dieser Sache bisher zu wenig Blut geflossen? Willst Du diese «Angelegenheit» deshalb jetzt forcieren?

So sei Dir, Sat 1, samt Deinem geistig minderbemittelten Helfershelfer ein bißchen was in Heft geschrieben: 1: In keiner anderen Fußballliga auf der Welt werden so viele Fußballspiele erst in den letzten Minuten entschieden wie auf der britischen Insel. 2: Es gehört zur ureigenen britischen Kampfestaktik, zunächst den Gegner kommen und sich austoben zu lassen. Erst kurz vor Schluß wird der Hahn aufgedreht. 3: Vor diesem Hintergrund war die Mannschaft von Bayern München auch nicht das «klar bessere Team». Es hat nur anders gespielt und außerdem eine Torchance nach der anderen versemmelt. Chelsea brauchte hingegen nur eine einzige Chance, um zu treffen.

Honey, at least it’s all about efficiency, isn’t it?

Und schließlich: Erfolg kann man sich eben doch kaufen. Und das ist gut so! Was ist bloß los mit Euch Losern? Dietmar Hopp hat seinem alten Fußballverein, in dem er früher als kleiner Junge gespielt hat, ein bißchen helfend unter die Arme gegriffen. Na und? Er hat Geld in die Hand genommen und der gesamten Region ein riesiges Fußballstadion hingestellt. Es steht für neue Arbeitsplätze und einen neuen starken emotionalen Bezugspunkt. Und er führt dadurch sein Geld wieder dem Geldkreislauf zu. Das ist vorbildlich.

Bei Roman Abramowitsch verhält es sich bis auf den Umstand, daß er in seiner Jugend nicht für den FC Chelsea gespielt hat, ebenso.

Also wo ist das Problem? Ach so, früher in der Schule nicht richtig aufgepasst und jetzt andere für sein eigenes Elend verantwortlich machen? In der deutschen Geschichte hatten wir das schon mal. Damals lautete der Spielendstand: 20 Millionen Tote.

Immerhin, Sat 1, wirst Du nicht von deutschen Qualitätsfernsehgebühren finanziert. Wenngleich ein nur schwacher Trost.

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Wenn es doch nur so einfach wäre …

22 Dec

und warum ist man da nicht schon früher darauf gekommen?

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Will It Blend?

2 Jan

Von dem Will it blend? – Blendtec-Menschen war ich ja schon immer fasziniert. Was der freundlich bebrillte Herr Forscher da im Laufe der Zeit alles so mit seinem Mixer verrührte…huihuiui… Mein Favorit ist nach wie vor seine große Kinomischung: Cola, Popcorn und eine DVD.

Was allerdings passiert, wenn man Andy Warhol, Adolf Hitler und Marilyn Monroe zusammen in einen Becher gibt und ordentlich schüttelt, diese Frage wurde nicht von Blendtec wohl aber von dem Künstler Jesse Lenz beantwortet.

Doch was möchte uns Jesse Lenz damit sagen? Das Blog thaeger liefert eine von vielen denkbaren Antworten: «Er möchte darauf aufmerksam machen, daß Diktatoren oder Tyrannen immer Monster bleiben, egal wie schön deren Fassade erscheinen mag, zudem möchte er den Betrachter dazu zwingen, hinter die Fassade oder den Medienhype zu schauen, um so den Menschen nicht zu vergessen.»

Beim Betrachten der ausfühlichen Bildstrecke auf thaeger kommt mir persönlich allerdings eher der Gedanke, daß Jesse Lenz zeigen möchte, wie herrlich oder gar unherrlich bescheuert, absurd und beschränkt die Welt doch sein kann. Denn Frosch Kermit ist mit Sicherheit weder Diktator, Tyrann noch Despot. … Wobei: Das ist ja gar nicht Kermit.

via: Design You Trust

Julian Assange by Philip Toledano

15 Dec

About the shooting for The New Yorker the photographer Philip Toledano said: »I shot Julian Assange this summer and took his photograph– he’s a revolutionary, makes no mistake, and a very nice man… not to mention the subject of an international witch hunt

Read also what Rachel Hulin has to say: Click!

via: the rest of the Internet

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And now the German Zusatz: Von Henryk M. Broder gibt es schlaue Artikel und leider auch weniger Schlaues zu lesen. Zweifellos gehört dieser Beitrag in der Welt am Sonntag (vom 12. 12. 2010) über Julian Assange und die grundsätzliche Problematik des Spionierens zu seinen intelligenten Würfen.

Ich persönlich bin über diese Konfliktsituation gar nicht mal so unglücklich, zeigt sie doch sehr schön auf, wo unserer Gesellschaft der Schuh drückt: er drückt überall. Seit geraumer Zeit frage ich mich immer wieder, wie es den Nazis damals gelang, den »Staat in jene Form zu gießen« (Zitat: Joseph Goebbels), die es möglicht machte, seine ungeschätzten Nachbarn, wenn man es darauf anlegte, mit vergleichsweise einfachen Mitteln in die Gaskammer zu befördern.

Wegbereiter, und das wird durch den Konflikt um Julian Assange immer deutlicher, waren Leute wie heutzutage beispielsweise ein Stefan Kornelius von der Süddeutschen Zeitung, der ohne erkennbare Not oder Gefahr für eigenes Leben oder das seiner Familie in einem ebenso unerklärlichen wie unentschuldbaren Anfall von vorauseilendem Gehorsam am 07.12.2010 auf Süddeutsche.de (via. Fefe) einen widerlichen Blut-und-Boden-Artikel der Marke Extraklasse absonderte.

Was gibt es dabei zu verdienen, wenn man so unreflektiert unterwegs ist, wie eben beispielsweise ein Stefan Kornelius? Hat Stefan Kornelius etwa Angst, daß er, wenn er nicht im vermutlich selbstprogrammierten Gefühlten-Modus pseudostaatstragend und -treu unterwegs ist, von unsere Bundeskanzlerin höchstpersönlich von der Einladungsliste zum Bundespresseball gestrichen wird? Möglicherweise, denn oftmals sind die Beweggründe für Verrat niedere. Auf der anderen Seite – und das ist das, was ich eher vermute – fehlt es Stefan Kornelius und seinen Mitmachkollegen einfach nur an der gebotenen Gehirnleistung, die zwingend erforderlich ist, um als Journalist im journalistischen Sinne journalistisch tätig sein zu können.

Fazit: Wieder einmal blasen einige wenige Irre zur Jagd – und die Mehrheit rennt blind hinterher. Für geistig Entartete, die sich derzeit möglicherweise mal wieder in der Absicht tragen, in unseren Breitengraden eine Diktatur errichten zu wollen, sind das bedauerlicherweise gute Nachrichten.

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Fazit II:

Wenn es also irgendetwas gibt, worauf ich mit meiner vorstehenden kleinen »Hetzschrift« aufmerksam machen möchte, dann darauf, daß uns allen etwas mehr seelische Ausgeglichenheit ganz gut täte. Schließlich sollte nichts so heiß gegessen werden, wie es einst gekocht wurde. Jedenfalls nicht im Europa des 21. Jahrhunderts, n’est-ce pas?

Intimrasur – Die Gedanken sind frei

25 Nov

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Mein Freund war ein Quadrat und konnte kein Spagat,
seine Augen war’n groß und er aß gern Spinat.
Er hatte fünf Ohren und drei dicke Nasen,
aus diesen drangen Kaugummiblasen.
Sie klangen beim Platzen wir 500 Spatzen,
die alle auf einmal beim Futtern schmatzen.
Er mochte auch Katzen, doch viel lieber Hunde.
Mein Freund war im Grunde mit dem Teufel im Bunde.
Er hatte Ideen, gesunde und kranke,
auch plagten ihn Wehen, die „Danke“ sagten.
So tagten wir schließlich an der großen Tafel
und nagten verdrießlich am Weltraumgeschwafel.
Er hob seine Hand zur großen Geste,
es war sein Verstand, der plötzlich verweste.
Er sank in den Sessel und lächelte nur
und dachte bedächtig an Intimrasur.

Intim,- Intim,- Intimrasur, was ist denn schon dabei
Nur die Gedanken, die Gedanken, die Gedanken sind frei –
Alles andre ist doch einerlei, wie Leipziger Allerlei!

Er wurde „Meister Kosmos“, denn das war klar,
er gewann gegen Cous Cous und Caterpillar.
Er stand auf den Buskuß von Kenneth Starr
und das in einem Land, das – ganz klar –
seinen Schwanz – ganz wahr – in weißen Händen hielt,
was meinem Freund ganz besonders gut gefiel!
Er drehte sich ‘nen Joint, wir rauchten ihn beide
und plötzlich standen viele Kühe auf der Weide.
Zwei Schweine auf dem Baum mit Ring durch die Nase,
als starkes Zitat einer Kaugummiblase.
Doch rauchten wir weiter, das war’n wir uns schuldig,
sein Name sei Einstein und ich fand das kultig:
E gleich m mal c – Ouadrat plus Kreis,
wir redeten und redeten und redeten uns heiß.
Ihr werdet es hör’n, jetzt fällt das Wort Kultur,
und noch immer steht mein Freund auf Intimrasur.

Intim,- Intim,- Intimrasur, was ist denn schon dabei
Nur die Gedanken, die Gedanken, die Gedanken sind frei –
Alles andre ist doch einerlei, wie Leipziger Allerlei!

Es wurde langsam abend, es dämmerte schon,
und plötzlich klingelte sein Telefon,
doch hatte er kein Bock und warf das Ding ins Klo –
eine „Huldigung an Kant“ – er war halt eben so.
Es schien sein Verstand stand in Wien an der Wand
und seine Medizin fand das allerhand.
Außer Rand und Band und gleichfalls geometrisch,
gingen wir zum Strand, es wurde dort sehr ethisch,
der Sand war unser Fetisch, das wußten wir schon
und schon wieder klingelte das Telefon,
es war sein eigner Sohn, der völlig eingeboren
anrief aus ‘nem Land, wo sie alle schon geschoren
sind und blind ihr‘m Erlöser vertrauen,
weil sie dort alle, alle Kaugummi kauen.
Er sank in die Düne und lächelte nur
und dachte bedächtig an Intimrasur.

Intim,- Intim,- Intimrasur, was ist denn schon dabei
Nur die Gedanken, die Gedanken, die Gedanken sind frei –
Alles andre ist doch einerlei, wie Leipziger Allerlei!

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Photo: Screenshot aus dem Film Brazil von Terry Gilliam aus dem Jahre 1985; via: San Francisco Citizen

About Nuts, Fruits & Cakes

15 Oct

It’s precisely what I always wanted to point out. Why didn’t I?

via: Onelargeprawn

It’s precisely the way I always wanted to read books. Why didn’t I?

It’s precisely the way I always wanted to talk to my neighbours. Why didn’t I?

Glühsparlampenwahrgedicht

21 Aug
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Einst im Markt warst Du gefestigt
Und hast uns dennoch nur belästigt.
Nicht mit Licht, nein: die war Pflicht,
Doch CO2 war mit dabei – von der Partie,
Nun ficket Hysterie Dich froh ins Knie,
Das Du nicht hast; denn Du bist Last,
Verstaubt, verdreckt – politisch eben inkorrekt!

Wie schön es war, als Du erkoren,
Licht zu bringen in die Welt,
Im Kreissaal wurde fröhlicher geboren,
Mit Dir verdiente man viel Geld.

Du brachtest Dichtung, Lesung und so weiter,
Du wachtest pflichtbewußt als Wesen heiter
Über allem was der Mensch kreierte,
Weil ohne Dich halt nichts passierte.

Doch jetzt ist Schluß und Aus: Es ist vorbei!
Entschieden hat ein Hirn aus Brei,
Weil es die Sache halt nicht trifft,
Denn die Neue ist – Halt! – toxischer als Gift:

Selektiert auf einer Gutmenschrampe
Überlebte nur die Glühsparlampe!

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Autofahren über alles, über alles in der Welt!

19 Aug

Der Hitlerblog stellt fest: “Kann man so machen: Deutschland, Deutschland, Über Rated – Werbung für Nissan.”

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Wir sehen Straßenszenen mit jenen typischen Outlinekreidezeichnungen, die immer dann von der Polizei auf dem Asphalt aufgebracht werden, wenn jemand im Straßenverkehr getötet wurde. Die Outlinekreidezeichnungen haben die Größe von Kindern. Zu jeder Wohngebiets- und Innenstadtstraßenszene wird der Name und das Alter des überfahrenen Kindes gezeigt.

Dazu singt ein immer kraftvoller werdender Kinderchor aus dem Off:

Autofahren über alles, über alles in der Welt.
Dein Blech glänzt so grell und Du bist zu schnell.
Und Du üüüüüberfäääährst ein Kind!

Duuuu trittst auf das Gas,
wir beißen ins Gras,
weil Du ein saudummes Arschloch bist!

Duuuu trittst auf das Gas,
wir beißen ins Gras,
weil Du ein saudummes Arschloch bist!

Je mehr ich über Hitlerblogs obenstehende Überlegung nachdenke, so mehr komme ich zum Ergebnis, daß man das nicht nur machen kann, sondern daß man das zwingend so machen muß.

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Twittler

23 Jul

Die Leute, die damals Hitler folgten, hielten sich ebenfalls für intelligent und zeitgemäß. Auf Twitter sind es derzeit 18.357 Idiot.(s)e(n) – Tendenz steigend. Im bundesdeutschen Internet gilt wohl unter den ganz Superschlauen der Lehr- und Leitsatz: Der Führer führt und das Volk volkt.

Und im richtigen Leben? Ach, das Netz ist das richtige Leben? Ja dann: Wollt Ihr Euch nicht lieber mal nützlich machen und an der amerikanischen Golf-von-Mexiko-Küste etwas gegen die drohende Ölpest tun? Mit persönlichem Körpereinsatz und so? Braun ist der Ölschlamm ja ohnehin.

Also: Immer ran an den Speck!

Eine der Quellen des Übels

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ADC-Auszeichnung für Judenverfolgung

15 Jun

Nach dem Weggang von Oliver Voss bei JvM scheint dort zumindest hin und wieder die Herstellung vernünftiger Anzeigen möglich. Wollen wir hoffen, daß der Aufwärtstrend anhält.

Art Director: Jens Pfau

via: Hitler Blog

Hitler = Rosa von Braunheim?

4 Jun

Zuerst dachte ich sofort an Günter Wallraffs neuen Enthüllungsroman Von ganz hinten, dann aber dachte ich mir, daß das nicht sein könne, denn schließlich ist Wallraff psychisch längst tot.

Dann erfuhr ich (Telegraph), daß es sich ganz offenbar um Werbung aus Italien handelt, wo es die sizilianische Textilfirma Duce mit dem Werbespruch “Cambia Style – Don’t Follow Your Leader” (“Verändere deinen Stil – Folge nicht deinem Führer”) schaffte, die kirchlichen Würdenträger vor Ort in eine tiefe Sinnkrise zu stürzen: War die Verwendung von Purpur nicht ausschließlich für klerikale Amtstrachten vorgesehen? Und die Vergewaltigung Schutzbefohlener nicht ebenfalls dem Klerus vorbehalten?

Und was heißt: “Verändere Deinen Stil – Folge nicht Deinem Führer?” Präsentierte sich denn nicht unser aller Hitler früher bevorzugt in der Farbe braun? Denn Eva Pink hieß sie ja nun nicht. Oder Eva Rosa. Und Rosa eben nicht “von Braunheim”. Oder etwa doch? Beweisführungen sind das mal wieder…

Also, was mich am meisten an der oben stehenden Abbildung stört, das ist das Herzchen auf der Armbinde. Der grüne Punkt wäre um einiges treffender. Dann könnte man das Bild mit der Überschrift “Stellt die Flasche an die Wand – Dosenpfand! Dosenpfand!” versehen. Und war Hitler nicht ohnehin Obermohr der “Nationalen Sammelstelle Dosenpfand-affiner Produkte” (NSDaP)? Eben.

via: Hitler-Blog

Hitlers dritte Zähne – ein Drehbuch

8 Feb

Hitlers 2. Zähne mit Motiven des Führers. Kam daher sein starker Mundgeruch? Brauchte er deshalb Prothesen?

(Als Sprecher des Textes kann ich mir sehr gut die Erzählstimme
aus dem Film „Der Schuh des Manitu“ vorstellen).

Baustelle in Berlin. Es ist Nacht. Man sieht Stiefel, Arbeitskeidung für Bauarbeiter, Schaufeln und Spitzhacken. Mehrer Männer sind mit Grabungsarbeiten beschäftigt. Konform mit dem Sprechertext finden sie dann ein schmuddeliges Einmachglas. Sie wischen den Dreck vom Glas, um das Etikett freizulegen. Die Aufschrift in geschwungener Schreibschrift: Hitlers dritte Zähne.

Sprecher
An einem Ort, wo Blut und Boden einst regierte,
eine Schreckensherrschaft quasi über Nacht
sich etablierte und alles inspizierte, konfiszierte,
was die Tyrannen diskriminierte; an diesem Orte
fand neulich eine Bautruppeskorte,
versenkt in tiefer Erde und sorgsam eingemacht
ein Glas – so wie ich’s hier erwähne,
und als Inhalt: Hitlers dritte Zähne!

Schnitt. Es werden nun Restaurationsarbeiten an den Zähnen gezeigt, die man im Anschluß daran im Einmachglas in einer Vitrine präsentiert. Schließlich werden sie von dort entwendet. Auch hier gehen die Bilder synchron mit dem Text.

Sprecher
Eine Sensation war dieser Fund,
die Welt stand Kopf, die Berichte bunt:
Zunächst hat man die Zähne restauriert
und hinter Glas museal präsentiert,
doch dann ist es passiert –
irgendwie haben sie sich subtrahiert.

Schnitt. Wir befinden uns nun im „Hauptquartier“ der Neonazis. Zunächst CU auf das Einmachglas. Die Kamera zieht langsam auf und entfernt sich vom Glas, bis in der Totalen die gesamte Truppe, so vier bis fünf Mann, zu sehen ist. Sie sitzen in geheimnisvoller Atmosphäre um den Tisch herum, auf dem mittig das Einmachglas steht, in dem sich Hitlers dritte Zähne befinden und magisch leuchten. Die Szene sollte Spiritualität und Esotherik auf der Basis von „guter, deutscher Hausmannskost“ vermitteln. Das Einmachglas orakelt.

Sprecher
Dieser Diebstahl läßt sich leicht ertragen und benoten,
doch was soll ich sagen, hier seht Ihr die Idioten,
die die Zähne klauten, bevor sie sich verhauten,
weil sie einer Idee vertrauten, von der sie glaubten,
binnen nächster Tage wie von Sinnen an Stärke zu gewinnen:

Anführer
(klingt wie Hitler)
Nun, manch’ einer hält uns für verrückt,
doch heute ist ein großer Sieg geglückt!
An des Führers Zahnprothesen:
daran muß und wird die Welt genesen.
Diese Zähne sind der Grundstein unserer Pläne,
die wir früher zwar knapp verfehlten
und doch sind und bleiben wir die Auserwählten.
So wird die Geschichte von uns erneut,
fleißig in den Grenzen von 1939 fest vertäut
als Festakt wiedergekäut – und zwar in Bayreuth.

Sprecher
Das erfreut natürlich, hm, einerseits.
Andererseits: Worin liegt denn hier der Reiz,
daß diese Knatschis, diese Neo-Nazis
die Qualen der Reisekosten in den Osten
nicht zahlen läßt. Fest steht nur:
sie stehen vor einem gigantisch großen Test.
Während sie so überlegen, wen sie verwegen
als nächstes verprügeln und vertrimmen
dringen plötzlich bedeutungsvolle Stimmen
von innen durch das Glas:

Einmachglas
Ob in Gläsern, Bechern oder Tassen,
ich bin nur Euer Vermittler,
denn der, dem meine Zähne passen,
wird der neue Hitler!

Zunächst ist man etwas rat- und fassungslos, doch dann wechselt die Stimmung, man gibt sich kampfbereit und siegessicher.

Sprecher
Windungen schmoren in jedem Gehirne:
Der letzte Biß in eine Birne mit eigenen Zähnen?
Knabbern an den Fingernägeln,
um den Zahnverlust zu regeln?
Hahah: Der Chef springt auf, greift sich an die Hoden,
ringt mit sich und spricht gereift:

Chef
Es gibt verschiedene Methoden!
Zwar haben die Dritten arg gelitten:
Hier, sie sind schon stark zerschlissen…
Doch ab 5:45 Uhr wird zurückgebissen!
Es geht um die Erfüllung unseres Traums,
um die Erweiterung des Lebensraums im Osten…

Truppenmitglied
Und was wird das kosten?

Chef
Unterbrich mich nicht, Du Schwachmat,
denn andernfalls hast Du den Salat –
nur ohne Kopf, Du Tropf!
Es geht um die Idee, um diesen anspruchsvollen Posten,
dafür müssen wir, und niemand kann dies ernsthalftlich bestreiten,
noch vergießt er eine Träne, denn das ist der Trend,
unsere zweiten Zähne konsequent vermosten.

Sprecher
Wohlan, laßt sie bloß nicht rosten!
Er macht seins, und ich, ich mach’ meins..

Schnitt. Bilder illustrieren nun passend zur Erzählung – oder umgekehrt.

Sprecher
So ist Methode eins: Das kippende Erlebnis,
mit erstklassigem Ergebnis!
Will sagen: dem ersten geht es an den Kragen,
denn er will was ganz Spezielles wagen.
In diesem System nehme man aus besseren Tagen
eine Führerstatue mit ausgestrecktem Gruß
als Grundlage für diesen Zahn-weg-Blues.
Hitler, der so beigesteuerte, wird adrett und nett,
quergelegt auf das blankgescheuerte Parkett.
Und nun, mit vorbezeichnetem Elan,
nebst ungeheurlichem Schmiss,
wirft sich der erste in den ausgestreckten Arm
mitsamt seinem Gebiß. Das ist durchaus gewagt,
denn es ragt des Führers grußgestärkter Griffel zum Hinterkopf hinaus.
Mit anderen Worten: für den ersten ist das Spiel schon aus!

Schnitt. Fette Faust schlägt in einem Neonazigesicht ein. Wenn die Faust wieder aus dem Gesicht rausgezogen wird, ist es völllig blau.

Sprecher
Die zweite Version ist kurz gehalten,
sie legt die Gestalten straight in Falten,
und zwar so blau wie beim Kobaltspalten:
Méthode deux: visage bleu!

Schnitt. Schlafzimmerszene mit Nazipärchen. Sie bestreicht ihm die Zähne mit nutella und verklebt seine Lippen mit einem Hakenkreuz aus Leukoplast geformt. Dann löscht sie das Licht. Am nächsten Morgen entfernt sie ihm den Klebeverband, während er mit errigiertem Penis unter der Bettdecke auf dem Rücken liegend, sehnsüchtig auf seinen Zahnverlust wartet. Sie drückt ihm recht resolut mit dem Daumen die Zahnleiste durch seinen verschlossenen Mund ein.

Sprecher
Die dritte Variante ist mittlerweile stark verbreiten,
sie arbeitet mit der Überzuckerungskonstante,
eine Spezialität, die GröFaZ übermannte,
als er die Farbe braun entsandte,
denn nach diesem Wesen sollte die Welt weltweit genesen.

Schnitt. Gruppe von Neonazis in der Küche versammelt. Einer sitzt angebunden auf einem Stuhl in der Mitte des Raumes. Aus seinem Mund hängen mehrere Nylonschnüre, die von den anderen gemeinsam an einem Türgriff befestigt werden.

Sprecher
Methode 4 arbeitet mit der Küchentür:
Jeder Zahn mit Nylon fest umschlungen,
mit dem Griff verknotet, ein kurzer Treuesong gesungen:

Nazichor
Wir sind die Nibelungen…

Schnitt: Vier Särge, die Neonazis beinhalten, sind aufgebahrt. Aus einem Sarg ragt weiterhin die ausgestreckte Führerhand.

Sprecher
Und die Tür ward zugeschwungen.
Resultat: Aktion gelungen!
Keiner von den Knaben hat noch Fragen,
denn sie verhungern nun mit leerem Magen,
weil: die dritten Laß-das-Kau
sind letztlich nicht so paßgenau.
Einst ein Ort von bitterer Gefahr,
ist nun die Luft so rein, so klar,
und weil dies so geschah
verfiel man der Idee, ein Klischee daraus zu formen,
um den Naziabgang vorzunormen.
Weil der Nazi weltweit wohnt, wird der Zahnersatz betont
millionenfach geklont und so thront das Glas
in jedem Land auf unserer Erde und verschrotet nun die Nazi-Herde.
Kurzer Hand wird es promotet, von Promis und auch VIPs,
wie hier vom Papst, der Hitlers Dritte segnet,
weil er möchte, daß es Zähne regnet.

Papst (Pius XII)
Seid fruchtbar, auf daß Ihr Euch vermehret
und des Nazis Leben so erschweret.

Sprecher
Bald im Land und auf der Welt
ist man wieder friedlich eingestellt.
Gelegentlich hört man‘s hier und dort noch etwas Lästern,
doch prinzipiell ist das Thema jetzt von gestern!
So laßt uns beginnen mit diesen Plänen
unter Zuhilfenahme von Hitlers dritten Zähnen.

© by Hamlet Hamster; hamster&james h.n.c.

Andere Zeiten, andere Prioritäten!

29 Sep

hitler

signParking

Parking Sign Picture via Miss Cellania

Wählt die Fun-Faschisten!

26 Sep

Dieses hinreichend seltsame Werbefilmchen war ursprünglich dazu gedacht, die Regierungspraktiken des australischen Prime Ministers John Howard als faschistoid anzuprangern, doch der Kommunikationsmechanismus dieses Spots, der nach dem Prinzip der paradoxen Interaktion arbeitet, vollbringt dadurch etwas ganz anderes: er preist die Vorzüge des Faschismus, da er dem modernen und sehr beschäftigten Bürger, der sich noch nicht einmal mehr vor einer wichtigen Wahl ein paar Minuten Zeit nimmt, um darüber nachzudenken, wen oder was er wählen soll, zukünftig nicht nur diese, sondern auch sämtliche anderen Entscheidungen abnehmen wird. Er muß nur noch ein einziges Mal in seinem Leben sein Kreuzchen an der richtigen Stelle machen – und das war’s dann; denn dann heißt es: Faschismus entspannt. Faschismus macht Spaß. Beziehungsweise: Vote 1 the Fascist Party. The Party that truly fulfills your lifestyle needs!” Genau.

via Shàngdū

Andere Zeiten, andere Sitten: Heinrich Himmler

29 Jun

Ungeschnittenes Original-Tondokument, das die Ansprache des “anständigen” Haßpredigers Heinrich Himmler am 4. Oktober 1943 zur Endlösung der Judenfrage an seine SS-Offiziere dokumentiert.

Springtime for Hitler and Germany…

20 Apr

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Suchbegriffe, die am heutigen Tage über Hitlers Datenautobahn zu meerschweinchenreport.de führten. Übrigens: Was hatte eigentlich Filbinger mit der Startbahn-West zu tun?

geburtstag

War Nazi-Hitler Widerstandskämpfer im 3. Reich?

16 Apr

Gerhard RichterSchon früh konzentrierte Adolf Hitler seine gesamte Kraft auf den Kampf gegen die Nazi-Diktatur! (Hier auf einem Gemälde von Gerhard Richter)

Endlich tritt jemand aus der Reihe und ins Rampenlicht der Gruppe internationaler Volksbeobachter, hat den Mut, die Dinge so beim Namen zu nennen, wie sie zu nennen sind; so wie der honorige baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger zum Beispiel, der ohne Rücksicht auf seine gesellschaftliche Reputation und berufliche Zukunft aufgestanden ist und in seiner Trauerlaudatio seinen früheren Amtskollegen Hans Filbinger zu dem erklärte, was er in aller Tatsächlichkeit und zu Lebzeiten immer schon war: einer der engagiertesten Widerstandskämpfer im 3. Reich und gegen das Nazi-Unrechtsregime überhaupt. Von der Quintessenz her ist das durchaus und vollkommen in Ordnung – vorausgesetzt: man möchte das so sehen.

Aber ist der Marinerichter a.D. Hans Filbinger für den vorbildlichen und sorgfältig geplanten Untergang des Dritten Reichs etwa der Alleinverantwortliche? Wohl kaum, denn hier irrt sich Günther Oettinger gewaltig, weisen seine Geschichtskenntnisse gravierende Lücken auf, die von der Meerschweinchenreportredaktion natürlich selbstredend und nur allzu gerne geschlossen werden: Der GröWidaZ (Größter Widerstandskämpfer aller Zeiten) war natürlich Adolf Hitler selbst. Wer auch sonst? Wer, außer Hitler, hätte die Macht, die Kraft und die einflußreiche Herrlichkeit gehabt, das Dritte Reich so zu zerstören, wie es zerstört wurde, wenn nicht sein Erfinder selbst? Er kannte die Schwachstellen des NAZI-Systems wie kein zweiter, weil Hitler immer der erste war. Er unterzeichnete den Befehl zur Durchführung der Not-OP Barbarossa, die den kompletten Zusammenbruch des Dritten Reichs unabänderlich herbeiführte; und nicht etwa Filbinger, der es lediglich auf einige unbedeutende Todesurteile brachte. Das alles sind nicht nur Indizien, sondern starke Beweise, die Günther Oettinger ein für alle mal als das entlarven, was er unleugbar ist: ein talentfreier Emporkömmling, ein lausiger Trittbrettfahrer, der sich gequält um die eigene Bedeutung bemüht, der unredlicherweise vom Abglanz Dritter zu partizipieren versucht.

hitler graben
In aller Öffentlichkeit untergräbt Adolf Hitler dreist die Macht des Staatsapparates – und lacht sich dabei auch noch frech ins Fäustchen! So viel Mut soll nun postum durch die Verleihung des Friedensnobelpreises an den ‚Größten Widerstandskämpfer aller Zeiten’ gewürdigt und geehrt werden.

Wodurch zeichnet sich ein anständiger Widerstandskämpfer eigentlich aus? Daß er lebendig aus dem Zweiten Weltkrieg hervorging? Oder etwa tot? Wer gab sich denn in alleszerstörerischer Endkonsequenz die Kugel? Hitler oder Filbinger? Na? Eben! Und warum setzte Hitler seinem Leben ein vorzeitiges Ende? Weil er eine zwingende Notwenigkeit darin erkannte, seinem Leben ein vorzeitiges Ende zu setzen. So einfach ist das. Erstklassige Widerstandskämpfer dachten (und denken auch heute noch) immer in grundsimplen Schemata: “Das Schwein muß weg!” Und so entfernte Hitler das Schwein, eben sich selbst, nachhaltig aus dem Kreise unserer Gesellschaft. Dafür müssen wir ihm, Hitler (und nicht etwa Filbinger oder Oettinger), auch heute noch dankbar sein.

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staufenberg
Viele haben während der fraglichen Zeit versucht, ihrem innigstgeliebten Führer den heiklen Job des Tyrannenmordes abzunehmen, aber sie alle waren zu schwach, scheiterten kläglich, dachten und handelten zu undeutsch, zu unprofessionell. Der einzige, der das alles unter Herbeiführung eines zufriedenstellenden Endergebnisses schaffte, war: GröWidaZ.

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teapot
Mit dieser geheimen und verschlüsselten Botschaft übermittelte Hitler dem damaligen englischen Premierminister Winston Churchill seine volle Sympathie für die britische Bevölkerung. Ein klarer Hinweis, daß Hitlers Bemühungen, Deutschland (und die restliche Welt) von der NAZI-Diktatur ein für alle Male zu befreien, erste Früchte(tee) trugen.

Artwork: Charles Krafft

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hakenkreuzwaffe
Diese genial gearbeitete Hakenkreuzschußwaffe krönte den Kampf des Führers gegen sich selbst, indem er sich mit ihr nur zehn Tage nach seinem 56. Geburtstag am 30. April 1945 im Führerbunker erfolgreich erschoß.

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Selbst die BILD-Zeitung stellte Adolf Hitler schon frühzeitig als systemkritisch Andersdenkenden hinterfragend dar, wodurch seine Rolle als ‘Größter Widerstandskämpfer aller Zeiten’ eine völlig neue Bedeutung bekommt. Bildnachweis

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Nur zur Sicherheit: Dieser Artikel ist ein satirischer Beitrag ganz im satirischen Sinne. Und selbstverständlich stellt das Eingangsportrait KEINE Arbeit von Gerhard Richter dar.

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Nachtrag vom 24. 7. 2007

Künstler stößt NAZI-Denkmal um und muß vor Gericht

Betrunkener Schießbefehl (mit Erich Honecker) – und mehr…

28 Mar

Es ist wahr: das Leben in der schwarzweißenen DDR war alles andere als ein Zuckerschlecken; vielleicht waren deshalb die Zähne unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger jenseits der deutschdeutschen Mauer einfach die besseren, war es ihnen so möglich, sich mit dem aus westlicher Sicht unverdaulichen Ostleben nicht nur zu arrangieren und anzufreunden, sondern ein inneres Geheimbündnis mit ihm einzugehen, das sich aus Geheimhaltungsgründen am äußeren Erscheinungsbild eines jeden damaligen DDR-Bürgers nicht so ohne weiteres ablesen ließ. Im Endeffekt lautete die stimmige und stereotype Vereinfachungsformel: „Im schönen Osten ist immer alles viel besser als im blöden Westen.“ Nachfolgend eine gefilmte Beweisführung:

Ein Ehepaar, angeblich aus Celle (BRD), in einer Gesprächsrunde über Ferienlager in der „DDR“ vertieft. Daß sie dabei von vorgefertigten Schrifttafeln ablesen, ist nicht zu übersehen.

Das wirft natürlich Fragen auf, zum Beispiel: Woher nahm „dieses Volk“ (Erich Honecker) „diese Disziplin“ (ebenfalls Erich Honecker) zur gekonnten Selbsteinschätzung? Darüber gibt es, ebenso natürlich, die verschiedensten Theorien, Antworten und Antwortversuche, die hier aus Platzgründen nicht alle „Eingang“ finden können, zumal der „Ausgang“ von gut bewaffneten Volkspolizisten stets, und ebenso gut, bewacht wurde. Deshalb, stellvertretend für alle anderen, nachfolgend die Farbenfroheste:

Geriet ein solcher Filmschnipsel einmal versehentlich in den Westen und wurde dort, ebenso versehentlich, ausgestrahlt, so wurde zum Beispiel durch Karl-Eduard von Schnitzler gnadenlos zurückagitiert (wobei er ausnahmsweise mit seiner nachfolgend geäußerten Vermutung gar nicht mal soo falsch lag):

Wem das Köpfchen angesichts vorstehend angezettelter Politdebatte allzu stark rauchen sollte, für den- oder diejenige habe ich eine positive Nachricht: Der nagelneue Trabant hat vier stark komfortverbessernde Veränderungen erhalten! Ich wünsche Euch allen eine gute Fahrt: