Linda Lindt: «Süße Reimbeutelentzündungen»Click to enlarge toothlessly
Sie kennen das bestimmt: Sie sitzen gemütlich in einem Café, haben gerade einen «Latte Macchiato» verinnerlicht, wollen gehen, müssen jedoch leider urplötzlich feststellen, daß Ihnen das nötige Kleingeld zum Bezahlen fehlt, lassen sich alternativ(*)los und geistesgegenwärtig einen Schreibblock nebst -gerät aushändigen, texten in Hochgeschwindigkeit ein Gedicht nach dem anderen zusammen, möchten damit nunmehr Ihren Obolus in Sachen Verzehr entrichten – und werden vom Gastwirt unerwartet brüsk zurückgewiesen. Man erlaubt Ihnen noch nicht einmal, sich mit der Reinigung des Geschirrs «freizuspülen». Auf der Polizeistation kommen Sie wieder zu sich und können sich an nichts erinnern. Für die Autorin Linda Lindt eine der klassischen Standardsituationen, die fernab von der Schokoladenseite des Lebens souverän gemeistert werden wollen. Ergebnis: Ein Bändchen mit kerzengerader Lyrik ohne Schnickschnack. Straight. Sachlich. Klar. Beispiel: «Auf, ab, hin, her, günstig, schnipp, schnapp, Machtsamkeit, 2,50 €.» Prädikat: Echt strassenkredibil.
***
Pinguine mögen weder Klimawandel, Eisbären noch Kommentarmöglichkeiten. Deshalb, bis auf die Pinguine, alles deaktiviert.
***
You must be logged in to post a comment.